palmoel

Palmöl ist das weltweit am meisten verwendete Pflanzenöl. Es wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen, die in den Regenwäldern Indonesiens, Malaysias und Brasiliens wächst.

Warum ist die Nachfrage nach Palmöl so groß?

Palmöl ist extrem begehrt, da es günstig ist. Eine Tonne Palmöl kostet ungefähr 600 Euro. Im Vergleich dazu kostet Kokosöl mehr als das Doppelte. Pro Hektar werden jährlich 3,7 Tonnen Palmöl gewonnen. Bei der Kokosnuss sind es lediglich 0,8 Tonnen. Darüber hinaus kann Palmöl vielseitig eingesetzt werden, da es geschmacksneutral und hitzebeständig ist.

Der Verbrauch von Palmöl ist extrem hoch

Fast jedes zweite Supermarktprodukt enthält Palmöl. Es befindet sich in Nutella, Cremes, Tütensuppen oder Waschmittel. Doch auch die zunehmende Nutzung von Kraftstoffen lässt die Nachfrage steigen. 60 Millionen Tonnen Palmöl entsprechen einem Drittel des Jahresverbrauchs aller Pflanzenöle. Die Deutschen haben 1,8 Millionen Tonnen Palmöl verbraucht.

Warum ist Palmöl so gefährlich?

Die 60 Millionen Tonnen Palmöl werden auf 17 Millionen Hektar produziert. Das entspricht der Hälfte der Fläche von Deutschland. Dabei sind die Palmölplantagen der Hauptgrund für die Regenwaldzerstörung in Malaysia und Indonesien. Weltweit werden rund 35 Fußballfelder Regenwald pro Minuten zerstört!

Zu den schwerwiegenden Folgen gehören zum einen der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und zum anderen der Verlust der Artenvielfalt. Die Rodung setzt viel Kohlenstoffdioxid frei und schädigt damit unsere Erdatmosphäre. Die übrig gebliebenen Stämme und Reste der Palmölpflanze werden oft abgefackelt. Außerdem befinden sich in Indonesien viele Torfmoore, die besonders viel CO speichern und beim Anlegen der Plantagen entwässert werden. Folglich entweicht bei der Umwandlung eines Torfmoor-Regenwaldes extrem viel Kohlenstoffdioxid.

In den Regenwäldern gibt es sehr viele Tier- und Pflanzenarten. Die in den Gebieten lebenden Orang-Utans, Borneo-Zwergelefanten und Sumatra-Tiger sind zum Teil schon vom Aussterben bedroht, und ihr Lebensraum schrumpft weiter. Orang-Utans werden verbrannt, verdrängt und verhungern häufig bei der Suche nach Nahrung. So sterben Schätzungen zufolge fast 2000 dieser Art, daher gelten sie als vom Aussterben bedrohte Tierart.

Was sind Alternativen?

Auf nachhaltig produziertes Palmöl umzusteigen ist eine gute Alternative, da keine Wälder mehr abgeholzt werden müssen und Plantagen auf Weiden oder bereits gerodetes Land ausweichen können. Dadurch wird der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid gesenkt und der Artenverlust gemindert. Auf Kokos- oder Sojaöl umzusteigen ist nur bedingt sinnvoll, da diese Pflanzen auch in sensiblen Regionen wachsen und sogar mehr Fläche für den Anbau benötigen.

Was können Verbraucher tun?

Der Anbau von Ölpflanzen muss grundsätzlich umwelt- und sozialverträglicher gestaltet werden. Durch bewusstes Einkaufen und eine ausgewogene Ernährung kann der Verbraucher zur Verringerung des Palmölverbrauchs beitragen. Dabei sollte man auf Fertigprodukte verzichten und stattdessen frische Lebensmittel verwenden. Finger weg von Süßem und Fettigem. Und häufiger das Fahrrad anstatt das Auto nutzen. Wer dennoch Produkte mit Palmöl kauft, sollte auf Zertifizierungen achten.

 

 

Quelle: https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/palmoel

Photo by Tobias Tullius on Unsplash

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