Unsere kleine Interview-Serie zum Thema Nachhaltigkeit. Einfach, kurz und auf den Punkt. Inklusive einer eigenen Einschätzung zum “Nachhaltigkeitsscore”, der größten Sünden und ob die Welt noch zu retten ist.

Unsere Interviewpartnerin heute: Sina, Managing Editor von nachhaltify.de

Auf einer Skala von 1-10 , wie nachhaltig würdest Du Deinen Lebensstil beschreiben?

Ich würde meinen Lebensstil auf einer 6 einstufen. Ich achte beim Einkaufen sehr auf den Plastikverbrauch. Beispielsweise kaufe ich Gemüse und Obst lose oder nutze eine Netztasche. Außerdem habe ich immer meine faltbare Tragetasche bei mir. Im Bad nutze ich ausschließlich Shampoo Bars und stelle mein Körperpeeling selbst her.

Gab es einen besonderen Moment, der Dich dazu bewegt hat, nachhaltiger zu leben?

Ja, den gab es. Vor ungefähr einem Jahr habe ich mir den Dokumentarfilm „Before the Flood“ von Leonardo DiCaprio angeschaut. Ich war fasziniert von unserem wunderschönen Planeten und die bunten Lebewesen die darauf leben. Gleichzeitig war ich schockiert darüber, was wir Menschen unserem Planeten antun und wie sehr Tiere darunter zu leiden haben. Besonders diese haben die Welt nicht verschmutzt und können sich leider nicht wehren.

Damals habe ich klein angefangen und alles aus meinem Badezimmer verbannt was Palmöl und Mikroplastik enthält. Der Erhalt der Regenwälder ist mir besonders wichtig. Und auch wenn es nur ein kleiner Teil ist, den ich beitragen kann, so ist es immerhin etwas. Und diese Einstellung wollte ich mit den Menschen teilen. So entstand die Idee für Nachhaltify.

Was ist Deine größte Umweltsünde und definitiv NICHT nachhaltig?

Immer noch meine in Plastik verpackten Beauty Produkte im Bad. Außerdem fliege ich hin und wieder zu meiner Familie nach Hause und Kurzstreckenflüge sind leider nicht sehr nachhaltig.

Wenn Du per Gesetz etwas verbieten dürftest um die Nachhaltigkeit zu steigern, was wäre das?

Spontan fallen mir Silvesterknaller ein. Sie sind gefährlich und verpesten die Luft. Außer, dass es schön anzusehen ist, sehe ich kaum einen Nutzen darin. Die Feinstaubbelastung zum Jahreswechsel ist extrem groß und entspricht 17 Prozent dessen was jährlich auf deutschen Straßen freigesetzt wird.

Außerdem würde ich gerne den Fleischkonsum und die Massentierhaltung stoppen. Ich selbst lebe seit über 20 Jahren vegetarisch. Gänzlich auf Fleisch zu verzichten würde ich von niemand erwarten. Aber ich würde es begrüßen Fleisch bewusster zu genießen.
Besonders Kühe sind Klimakiller Nummer eins, da sie viele Treibhausgase verursachen. Doch auch das Tierfutter ist ein wichtiges Thema. Kühe essen viel Soja und somit müssen wieder viele Regenwälder für den Anbau von Soja gerodet werden.

Ist die Welt noch zu retten?

Ja, daran glaube ich ganz stark. Aufgeben ist hier keine Option. Wir Menschen müssen unser Bestes geben, um unseren Planeten zu schützen. Es genügen schon kleine Dinge im Alltag umzusetzen, damit sich etwas ändert. Es ist nur wichtig endlich damit anzufangen.

Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir etwas bewirken und bewegen.

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