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Unsere kleine Interview-Serie zum Thema Nachhaltigkeit. Einfach, kurz und auf den Punkt. Inklusive einer eigenen Einschätzung zum “Nachhaltigkeitsscore”, der größten Sünden und ob die Welt noch zu retten ist.

Unser Interviewpartner heute: Steff, Mitbegründer von nachhaltify.de :

Auf einer Skala von 1-10 , wie nachhaltig würdest Du Deinen Lebensstil beschreiben?

Vielleicht eine gute 7 oder schwache 8. Ich gebe mir Mühe und sehe bspw. bei der alljährlichen Stromrechnung, dass wir als Familie deutlich weniger verbrauchen als der Durchschnitt, bzw. einen deutlich unterdurchschnittlichen CO2 Fußabdruck har. Es ist aber natürlich noch Luft nach oben. Es ist im Alltag einfach schwierig, Routinen oder Lieblingsprodukte zu hinterfragen und dann wirklich schnell die besten Alternativen zu finden.

Gab es einen besonderen Moment, der Dich dazu bewegt hat, nachhaltiger zu leben?

Nicht wirklich, es ist eher die Summe aus verschiedenen Aspekten. Dazu gehört definitiv auch die Erziehung meiner Eltern.

Meine Frau und ich haben schon immer gerne gekocht, mit den Kindern ist das aber DEUTLICH gesünder geworden (mehr Bio, mehr Regionalität, weniger Salz, weniger Fleisch).

Drei Krankheiten im engsten Familien- und Freundeskreis (Borderline Tumor, Herzinfarkt und Hautkrebs) haben auch zu der Überzeugung geführt, dass man im Grunde jeden Tag etwas für seine Gesundheit tun kann, damit ist vor allem die Ernährung und Ausgleichssport gemeint.

Und Drittens muss man sich in der „Warum“-Phase seiner Kinder sehr viele Gedanken zu den Hintergründen seiner eigenen Entscheidung machen. Dazu gehört auch die Punkte, die man vermitteln möchte, selbst konsequent und überzeugt vorzuleben.

Was ist Deine größte Umweltsünde und definitiv NICHT nachhaltig?

Wahrscheinlich die Tonnen an Windeln für die drei Kinder.

Wenn Du per Gesetz etwas verbieten dürftest um die Nachhaltigkeit zu steigern, was wäre das?

Spontan ohne den wirklichen Nutzen beziffern zu können: Zigaretten. Weil sie aus meiner Sicht nichts Gutes im Leben bringen! Sie schaden der Gesundheit – vom Raucher selbst und viel schlimmer noch der Kinder, die daneben stehen. Zudem belasten Raucher das gesamte Gesundheitssystem in Deutschland und stehen für mich stellvertretend für wirklich sinn- und maßlose Umweltverschmutzung!

Wahrscheinlich ist das Thema so aktuell, weil meine einjährige Tochter kürzlich beim Laufen lernen einen Zigarettenstummel entdeckt hat. Ganz stolz hat sie diesen dann mit dem Pinzettengriff aufgelesen und hochgehalten hat – so schnell kann man manchmal gar nicht gucken.

Ist die Welt noch zu retten?

Als Optimist glaube ich ganz fest dran, dass wir die Welt natürlich noch retten können – in einer Kombination aus globalem Verständnis für die Endlichkeit von Ressourcen, politischem Willen und technischem Fortschritt bzw. Innovationen.

Dabei ist es aus meiner Sicht besonders wichtig konstruktiv zu bleiben, weil jede Form von Extremismus nicht hilft die Probleme zu lösen.

Weiter lesen:

Persönlicher Artikel zum Thema “Nachhaltigkeit was kann ich tun” und warum ich mich Nachhaltify gestartet habe. Oder wie ich das Thema Nachhaltigkeit meinen Kindern erkläre.

Photo by Nik MacMillan on Unsplash