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Ideen und Start-Ups zum Thema Befreiung der Weltmeere vom allgegenwärtigen Plastikmüll gibt es zwischenzeitlich zahlreich – ein besonders vielversprechendes ist dabei “Pacific Garbage Screening” einer jungen Architektin aus Deutschland, welches wir Euch einmal vorstellen möchten. Mit einem engagierten Ziel und einem ebenso hochmotivierten Team arbeitet sie bereits an der Umsetzung eines großen Plans.

Was ist das Pacific Garbage Screening?

Starten wir mit dem wirklich gut inszenierten und aufrüttelnden Imagefilm von den Machern des Pacific Garbage Screening – Projekts, der die Botschaft eindringlicher und besser vermittelt, als wir das könnten:

Das Problem

Mittlerweile sollte es überall angekommen sein: Unsere Ozeane werden von Plastikmüll eingenommen. Jede Minute gelangt ein ganzer Mülltransporter voll Plastikmüll in die Meere, aktuell schätzt man, dass etwa 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren schwimmen. Experten erwarten, dass es bis 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben wird. Schwer vorstellbar, aber doch leider ein nicht mehr unrealistisches Szenario, wenn nicht an vielen Stellen umgedacht wird. Das Problem liegt auch in der Langlebigkeit von Plastik – eine PET-Falsche z.B. benötigt ca. 450 Jahre, bis sie mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar ist. Doch selbst dann ist das Problem nicht verschwunden, da Plastik nicht biologisch abbaubar ist. Es gibt aktuell 5 riesige Teppiche aus Plastikmüll in den Meeren. Hinzu kommt das genannte noch viel schwieriger greifbare Thema Mikroplastik, was bei der Zersetzung entsteht und von Tieren aufgenommen wird und so – Ironie des Schicksals – über die Nahrungskette auch wieder den Weg zurück zu uns bzw. auf unsere Teller findet. Yummy.

Zudem spielt Plastik auch eine Rolle beim Klimawandel, der auch auf die Zerstörung der Weltmeere einwirkt. Bei der Produktion von Plastik wird CO2 freigesetzt, welches in die Atmosphäre gelangt. Das führt wiederum zur Erderwärmung, dabei erwärmen sich auch die Ozeane, was ebenfalls starken Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt in den Meeren hat.

Die Vision

Ursprünglich war “PGS” die Abschlussarbeit von Marcella Hanschs Masterstudiums in Architektur. Bei Tauchgängen im Urlaub ist sie selber Zeuge der Meeresverschmutzung geworden und wollte etwas tun. Nach langer Recherche und Weiterbildung in zahlreichen Feldern nahm ihre Idee Formen an und das PGS ist nun ihre Antwort.

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Marcella Hansch – Initiatorin des Pacific Garbage Screening – Projekts

Die Ziele im Einzelnen:

  • Reinigung der Meere von Plastik

  • Meereslebewesen werden dabei nicht bedroht

  • Aus der Biomasse der Algen könnte biologisch abbaubarer Kunststoff hergestellt werden

  • Die Plattform arbeitet energetisch autark

  • Zusätzlich könnte die Plattform Wissenschaftler beherbergen und als Basis für weitere Forschung dienen

Funktionsweise des Pacific Garbage Screening

Plastik schwimmt nicht nur an der Oberfläche der Meere, sondern treibt durch Strömungen zu einem Großteil auch in den oberen 50 Metern der Gewässer. Ein großer schwimmender Kamm, der mitten in Hotspots (“Müllteppiche”, Flussmündungen) platziert wird, soll diesen Müll nun aufnehmen:

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Pacific Garbage Screening Visualisierung

Die geplante Konstruktion soll die oben genannten Strömungen beruhigen, was dazu führt, dass das Plastik durch eigenen Auftrieb nach oben steigt und anschließend durch eine Art Kanalsystem der Plattform läuft und dort gefiltert wird. Ein riesiger Vorteil dieses Systems ist, dass dabei keine Meereslebewesen gefährdet werden, was bei anderen bisherigen Ideen oft der Fall wäre, bei denen man lediglich die Oberfläche “abfischen” möchte. Zudem scheitern bisherige Ideen auch oft am Filtern des Mikroplastiks, was prozentual sogar einen Großteil des Plastiks in den Meeren ausmacht.

Mehr Informationen und Details zur Funktionsweise zeigt auch noch einmal der folgende Film:

Wie haben wir von dem Projekt erfahren?

Erstmals aufmerksam geworden auf das Pacific Garbage Screening – Projekt bin ich, als die Initiatorin Marcella Hansch Anfang Oktober bei Markus Lanz in dessen gleichnamiger Talkshow zu Gast war (ja ich gestehe, hin und wieder schaue ich mal rein 😉 ). Dort hat Marcella voller Begeisterung von ihrem Herzensthema gesprochen (im Video ab 49:40 Min) und mich dabei total mit ihrer Idee und Vision angesteckt. Marcella erklärt in der Sendung, warum sie das Projekt auf die Beine gestellt hat und wie das Ganze technisch funktionieren soll. Ihr dabei zuzuhören macht wirklich optimistisch – schaut also unbedingt mal rein:

Tipp: Schaut Euch gerne bei Gelegenheit auch mal die vollständige Sendung an, denn das Thema Plastikmüll in den Meeren wird durchgehend – auch mit den anderen Gästen – besprochen.

Wie Ihr das Projekt unterstützen könnt

Ab 12 Euro im Jahr könnt Ihr bei PGS Mitglied werden und so einen Beitrag zur Unterstützung des Projekts leisten. Als Mitglieder werdet Ihr regelmäßig über die Fortschritte der Forschungsarbeiten informiert, weiterhin erhält man Sonderkonditionen bei Veranstaltungen des PGS. Auch Organisationen und Unternehmen können Mitglied werden.

Ebenfalls sind direkte Spenden über Paypal an das PGS-Projekt jederzeit möglich: https://www.pacific-garbage-screening.de/unterstuetzen.

Update (26.11.) Aktuell supportet die Aktion #netzgegenplastik der “Weltverbesserer” das Projekt durch eine eigene Spendensammelaktion, bei der insgesamt 50.000 € zusammen kommen sollen. Auch hier könnt Ihr Euch einfach über Social Media beteiligen und es kostet Euch nicht einmal etwas. Mehr dazu findet Ihr in einem Artikel zur Aktion #netzgegenplastik bei uns.

Abschluss

Wir sind Fan von PGS und werden das Projekt auf jeden Fall im Auge behalten! Auch würden wir das Projekt gerne noch in anderer Form unterstützen – hierzu stecken wir gerade noch unsere Köpfe zusammen. Stay tuned! 🙂

Quelle: Auszüge aus https://www.pacific-garbage-screening.de

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