kommentar-muellreduzierung

Immer öfter erhalten wir von Followern und Familienmitgliedern Erfahrungsberichte zum Thema Müllreduzierung und der Umstellung auf einen nachhaltigeren Lebensstil mit all ihren Hürden und Erfolgsmomenten. Im folgenden Text beschreibt uns eine voll berufstätige Mutter, wie sie und ihre Familie ihr Konsumverhalten verändert hat und damit deutlich weniger Müll im Alltag produziert. Und auch der Nachwuchs wird durch ihre Vorbildfunktion frühzeitig für das Thema sensibilisiert. Ein Beispiel, das gerne Schule machen kann!

(Ein Gastbeitrag von NanaMW)

In den letzten Wochen sind immer wieder die Bilder von den gigantischen Teppichen aus Plastikmüll in den Meldungen gewesen. Besonders im Kopf geblieben ist mir das Foto eines Seepferdchens, daß sich an einem Q-Tipp Stäbchen festhielt. Ist das wohl mein Q-Tipp? Landet da eigentlich auch unser Müll einfach so im Meer? Diese Frage zu beantworten würde wohl umfangreiche professionell-journalistische Bemühungen kosten, dazu habe ich wohl keine Zeit. Und überhaupt, was kann ich schon dagegen tun? Ich bin in Vollzeit beschäftigt an einem nordwestdeutschen Universitätsklinikum und habe zwei kleine Kinder, wo bleibt da schon Zeit mich umfangreich zu informieren oder sogar selbst etwas zu bewirken? Letztens habe ich einen Vortrag über eine medizinische Hilfsorganisation in Afrika gehört, zum Schluß blieb ebenso diese Frage, was kann ein Einzelner schon bewirken bei all den vielen Aufgaben, die es anzupacken gilt? Die Vortragende sagte, “if you think you are too small to make a difference, you have never spent a night with a mosquito.”

Darüber musste ich nachdenken… Auch bedeutet ja der Umkehrschluss des Gedankens, es mache ja keinen Sinn selber etwas zu tun denn was könnte man schon bewirken, daß man sich selbst von vornherein als kleinen Baustein von vielen, die einen großen Gesamteffekt erzielen könnten, aussschließt! Also habe ich angefangen mir Gedanken zu machen, wie wir als kleine Einheit, als vierköpfige Familie, trotz, wegen und mit unserer Routine etwas ändern könnten, um einen Beitrag zu leisten gegen den vielen Plastikmüll. Pro zwei Wochen produzierten wir bislang ca. 3-4 Tüten Gelber Sack, reinen Plastikmüll also, das müsste sich doch reduzieren lassen.. Also begannen wir ein paar Dinge zu verändern: Durch Saft und Milch in Flaschen konnten wir zunächst die Unmengen von Tetrapacks streichen, die täglich unser Haus verließen. Joghurt gibt es nur noch im Glas, die Feuchttücher und Küchenrollen sind waschbaren Mikrofleecelappen gewichen, die funktionieren mindestens genauso gut. Seife gibt es nicht mehr im Wegwerfspender sondern am Stück, dadurch spart man sich auch die Duschgelflaschen (und es gibt echt coole Seifen!). Auch Shampoo gibt es in Bars, Q-Tipps aus Papier, Strohhalme aus Silikon zum Wiederverwenden, Butter in Papier gewickelt für die Butterdose. Die Kinde haben schicke Outdoor-Trinkflaschen für unterwegs und gute Lunchboxen, dadurch entfallen Getränkepäckchen und sämtliche Verpackungsmaterialien fürs Pausenbrot. Insgesamt wird einfach zweimal überlegt; Nudeln kann man besser in Papier als in Plastik verpackt kaufen, Obst auch mal lose oder in den wiederverwendbaren Netzen, im Kofferraum ist immer Platz für ein paar Stofftüten für den Einkauf. Und siehe da – wir haben nur noch eine Tüte Gelber Sack in zwei Wochen! Und nicht das Gefühl auf irgendetwas verzichten zu müssen.

Ja, es stimmt, die Milch in Flaschen ist deutlich teurer als die in den meisten Tetrapacks. Aber allein das Stück Seife hält fast 4 Duschgel- oder Handwaschseifenflaschen lang und an den meisten Stellen ist das Umdenken in Richtung Wiederverwenden mit Einsparen von Kosten verbunden; ich glaube nicht, daß wir am Ende mehr Geld ausgeben. Den Kindern sind die Sinne gewachsen für eine nachhaltigere Art zu leben, der Große (6 Jahre alt) wollte letztens nicht noch einmal beim Asiaten bestellen, weil das immer einen großen Berg Plastikmüll bedeutet und mit unserem neuen sportlichen Ehrgeiz einfach nicht mehr vereinbar ist! ?

 

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