Der Sommer steht vor der Türe und da darf der tägliche Grillabend mit Freunden nicht fehlen. Leckere Röstaromen und der Duft nach Holzkohle steigen in die Luft und der Hunger nach leckerem Essen wird größer. Dabei sollte sich jeder Grill-Liebhaber auch über den ökologischen Fußabdruck beim grillen Gedanken machen. Wir zeigen wertvolle Tipps mit der jedes Grillfest gelingt und sogar nachhaltig ist!

Warum ist Grillkohle schlecht?

Leider ist bekannt, dass sich in handelsüblicher Grillkohle Tropenholz befinden. Von ungefähr 17 getesteten Säcken enthielten nur fünf kein Tropenholz. Holzkohle stammt hauptsächlich aus Afrika und Südamerika. Um Holzkohle herzustellen werden riesige Waldareale vernichtet. Holzkohle entsteht durch das Verbrennen von mit Erde bedecktem Holz. Allein Nigeria stellt Holzkohle für den Export in die EU her und opfert dafür knapp 400.000 Hektar fruchtbares Land pro Jahr. Insgesamt werden ungefähr 55 Prozent des weltweiten Holzes für Brennstoff verwendet.

Alternativen zu Grillkohle

Damit der Spaß am Grillen nicht verloren geht, gibt es zahlreiche Alternativen zu Holzkohle aus Tropenholz. Abfälle aus der Landwirtschaft kann ebenso gut als Grillkohle verwendet werden. Relativ neu ist die sogenannte „Maiskohle *“: dabei handelt es sich um getrocknete Maisspindeln (Maiskolben ohne Körner), die nach der Ernte auf dem Feld zurückbleiben. Kokosnussschalen sind eine weitere großartige Möglichkeit Holzkohle zu ersetzten. Wie bei der Maiskohle handelt es sich auch hier um ein Abfallprodukt aus der Kokosöl- und Kokosmilchproduktion. Sie ist rauchfrei und geruchsneutral. Sowohl die Maiskohle als auch die Kokosnussschalen werden jedoch auch überwiegend aus Süd- und Osteuropa importiert.

Beide Sorten brennen mit 800 Grad deutlich heißer als die zu ersetzende Holzkohle. Nur die Glut bei der Maiskohle glüht nicht sehr lange. Dagegen ist die Brenndauer bei der Kokoskohle aufgrund der Dichte dafür länger.
Wer lieber Produkte aus Europa oder sogar Deutschland bevorzugt sollte auf Grillkohle aus Oliven zurückgreifen. Für die Herstellung werden dabei Kerne, Schalen und Fruchtfleisch verwendet.

Alternativ sollte man beim Kauf von konventioneller Holzkohle auf das Holz-Siegel achten:

  • PEFC (empfohlen vom Landwirtschaftsministerium)
  • FSC (von NABU und BUND empfohlen)
  • Naturland (vom BUND empfohlen)

Generell sollte man aber auch auf das Herkunftsland ein Auge werfen und Käufe ohne Angaben meiden.

Gesunde und nachhaltige Alternative zu Alufolie

Jeder kennt es, jeder macht es: Gemüse, Kartoffel und Käse in Alufolie verpackt auf den Grill werfen. Die Marinade kommt dadurch nicht mit der Glut in Kontakt und Gemüse kann schonen gegrillt werden.
Doch haben Studien gezeigt, dass beim Grillvorgang Metall in die Lebensmittel übergeht. Dabei steht Aluminium im Verdacht Alzheimer und Brustkrebs zu begünstigen. Also stellt Alufolie eine Gefahr für die Gesundheit dar. Alternativen zu Alufolie gibt es genügend:

  • Grillkorb* um Gemüse und Kartoffeln perfekt zu garen. Den Grillkorb ganz einfach auf den Grill stellen.
  • Gusseiserne Pfanne * : auch hier einfach auf den Grill stellen. Eignet sich gut für Fisch und Gemüse
  • Grillgitter *: besonders für Fisch zu empfehlen
  • Grillspieße * um einen leckeren und bunten Gemüsespieß zu machen- einfach auf den Grill legen!

Für Käse oder Fisch eignen sicher auch Gemüseblätter aus Kohlrabi oder Bananenblätter sehr gut. Den Inhalt gut in die Blätter wickeln und mit einem Faden oder Zahnstochern fixieren.

Grillanzünder selbst herstellen

Chemische Grillanzünder enthalten oft Paraffine, Kerosin und eine Menge anderer Stoffe, die gesundheitsschädlich sind.
Zum Glück kann man ganz einfach einen gesunden und umweltfreundlichen Grillanzünder selbst herstellen. Man benötigt lediglich leere Eierkartons, Wachsreste von Kerzen und Sägespäne (oder ähnliches was gut brennt).
Einfach die Eierkartons mit Sägespänen befüllen. Die Wachsreste im Topf erhitzen und in jede Mulde über die Sägespäne gießen. Danach abkühlen lassen.

Um den selbstgemachten Grillanzünder zu verwenden schneidet man den Eierkarton mit einem Messer auseinander. Dabei ergibt jede Mulde einen Anzünder.

 

Hunger bekommen? Hier haben wir ein paar sehr köstliche vegane Grillrezepte!

Viel Spaß und guten Appetit beim Grillen!

 

 

 

Quelle: https://www.zdf.de/politik/laenderspiegel/wie-deutsche-heute-grillen-100.html [Zugriff 19.06.2019]

Photo by Mike Fox on Unsplash

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