Jeder weiß, dass im Januar draußen nicht viel wächst. Wer sich trotzdem fragt, welches Obst und Gemüse aus nachhaltiger Sicht am besten genossen werden kann, findet in unserem Saisonkalender Januar eine einfache Übersicht. Und Spoiler: Es gibt nicht nur Kohl!
Wir zeigen jeden Monat, welches heimische Obst und regionale Gemüse es gibt und welche Lagerware die Auswahl vor allem in den Wintermonaten erweitert. Zusätzlich küren wir jedes Jahr ein Gemüse des Monats und hoffen Euch damit Inspiration für einen gesunden Start ins neue Jahr zu geben.
Ganz unten findet ihr auch eine Übersicht zu allen Saisonkalendern durch das Jahr oder HIER direkt zur Saisonkalender-Übersichtsseite.
Saisonkalender Januar – Obst im Januar
Okay, wir haben jetzt wirklich Januar. Ganz klar, dass die Auswahl an regionalem und saisonalem Obst im Januar kleiner ist als in den Sommermonaten, aber welches Obst gibt es überhaupt? Im Grunde tatsächlich in Deutschland nur folgende zwei nachhaltigen Alternativen.
Saisonales Obst im Januar mit geringer bis mittlerer Klimabelastung (tendenziell eher Lagerware):
- Äpfel
- Birnen
Saisonkalender Januar – Gemüse im Januar
Wie sieht es mit Gemüse aus im Januar? Spontan ist im Winter ja immer “Kohlzeit”, aber welchen Kohl gibt es und was für nachhaltige Alternativen gibt es sonst noch im Saisonkalender Januar?
Saisonales Gemüse im Januar mit sehr geringer Klimabelastung:
- Grünkohl (Freiland)
- Porree / Lauch (Freiland)
- Rosenkohl (Freiland)
Saisonales Gemüse im Januar mit geringer bis mittlerer Klimabelastung:
- Kartoffeln
- Kürbis
- Möhren / Karotten
- Weißkohl
- Spitzkohl
- Pastinaken
- Chicorée
- Chinakohl
- Feldsalat
- Rettich
- Rote Beete
- Rotkohl
- Schwarzwurzeln
- Sellerie / Knollensellerie
- Steckrüben / Kohlrüben
- Wirsingkohl
- Zwiebeln
Bei den saisonalen Salaten gibt es im Januar die Auswahl zwischen Feldsalat und Rucola, die mit geringer bis mittlerer Klimabelastung in Deutschland angebaut werden können.
Saisonkalender Januar – Gemüse des Monats
Unser saisonales Gemüse des Monats? Der Rosenkohl!
“Auf keinen Fall!”, sagen jetzt die einen. “Oh ja, super!”, die Anderen. Der Rosenkohl ist geliebt wie gehasst und trotzdem auf meiner persönlichen Liste im Januar ganz oben.
Warum gewinnt der Rosenkohl? Weil er nicht nur mit einer geringen Klimabelastung aufwarten kann, sondern weil er mich neu als Ofengemüse überrascht hat. Danke für den Tipp an meine Exkollegin Sophia.
Zubereitungs-Inspiration für Rosenkohl: Früher habe ich den Rosenkohl immer geputzt, unten in den Struck ein kleines Kreuz reingeschnitten, damit er schneller gar wird. So habe ich es von meinen Eltern übernommen. Und jetzt kam Sophia und meinte mittags einmal nebenbei, dass sie den Rosenkohl einfach halbiert und aufs Blech legt, leicht mit Öl und Salz überstreut. Weil ich ein absoluter Fan von Ofengemüse bin, ist der Rosenkohl sofort aufgenommen worden und landet nun sehr regelmäßig neben gemischtem Gemüse auf dem Blech.
In welchem Team seid ihr? Team Rosenkohl oder Rosenkohl-Gegner?
Meine Theorie ist ja, dass man bei vier Leuten am Tisch immer mindestens eine Person von beiden extremen hat – testet das gerne mal aus.
So – und zum Abschluss noch ein Bitte. Wenn ihr Rosenkohl lange nicht mehr gegessen habt, dann gebt ihm noch eine Chance – als saisonales deutsches Superfood. Ganz wichtig dabei: bitte, bitte selbst zubereiten, weil ich ihn bspw. in Kantinen oft schlecht zubereitet finde. Eigentlich ist es nämlich total simpel und trotzdem ist er mir, wenn ich ihn nicht zuhause esse oft zu bitter. Als aller letzten Tipp für Rosenkohl-Skeptiker: am besten ganz kleine Rosenkohl auswählen, denn dieser ist der eigenen langen Erfahrung nach nicht so bitter wie die Großen.
Die Rosenkohl Nährstoffe pro 100g überzeugen aus meiner Sicht übrigens auch:
- viele Ballaststoffe (4,4 g)
- viel Vitamin C (112mg), zudem Vitamin A und B-Vitamine
- viel Eisen (1,1g)
- wenig Fett (0,4g)
Warum ist regional und saisonal so nachhaltig?
Hier einmal ein paar Informationen zum Hintergrund, warum wir regionales und saisonales Obst und Gemüse in unseren 7 Tipps zu einer nachhaltig ausgewogenen Ernährung aufgenommen haben.
Wir beziehen uns bei der Bewertung vor allem auf den Energiebedarf – dabei wird positiv bewertet, wenn das Obst und Gemüse wirklich frisch angebaut wird und daher wenig Energie braucht um bspw. gelagert zu werden. Bei der Lagerung fällt dann zusätzlich ins Gewicht, wenn die Lagerung in beheizten Gewächshäusern stattfindet.
Da wir in der Übersicht ausschließlich heimisches bzw. regionales Obst und Gemüse aufgenommen haben, entfallen in diesem Vergleich die Transport-Emissionen, die beim Thema Nachhaltigkeit natürlich auch eine Rolle spielen – ebenso wie die Verpackung, die hier ebenfalls unberücksichtigt bleibt. Bei beidem gilt aber grundsätzlich “weniger ist mehr” also weniger Verpackung ist besser und je näher desto besser. Das kann in Rheinland-Pfalz natürlich auch mal die Tomate aus den Niederlanden sein, die man ohne schlechtes Gewissen essen darf 🙂
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass es im Saisonkalender Februar leider noch nicht viel besser wird mit der Auswahl, aber Kopf hoch und fleißig Rosenkohl essen!
Saisonkalender Januar bis Dezember
- Januar Saisonkalender (Kohlsaison)
- Saisonkalender Februar (Porree)
- März Saisonkalender (Kartoffel kreativ kombinieren)
- Saisonkalender April (Spargelzeit beginnt)
- Mai Saisonkalender (Erdbeerzeit beginnt)
- Saisonkalender Juni (Erdbeerzeit in vollem Gange)
- Juli Saisonkalender (u.a. Johannisbeeren)
- Saisonkalender August (u.a. Waldhimbeeren)
- September Saisonkalender (Apfelsaison)
- Saisonkalender Oktober (Spitzkohl und Kohlsaison)
- November Saisonkalender (z.B. Kürbis)
- Saisonkalender Dezember (Grünkohl mal anders)
Quelle:
Verbraucherzentrale – Heimisches Obst und Gemüse (Zugriff am 30.12.2019)
Eatsmater – Warenkunde Rosenkohl (Zugriff am 01.01.2020)
Lieber Steff,
vielen lieben Dank dir für diesen interessanten und informativen Artikel. Ich glaube viele Menschen wissen gar nicht, welche vitaminreiche und abwechslungsvolle Vielfalt im Winter und auf dem Wochenmarkt auf uns wartet 😉
Liebe Grüße
Fabi von https://www.villaimmergruen.de