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Schenefeld räumt auf – erfolgreich Müll sammeln

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Ich habe mit meinem 8-jährigem Sohn am Wochenende bei einer Putzaktion, bzw. dem  Cleanup Schenefeld räumt auf mitgemacht. Im Rahmen der Frühjahrsputz Aktion “Für ein Sauberes Pinneberg” war es für mich eine Freude, in diesem Jahr dabei zu sein.

Weil ich so viele bekannte Gesichter aus Schenefeld getroffen habe, soll dieser Artikel kurz beschreiben, warum die Putzaktion aus meiner Sicht so erfolgreich war. Damit möchte ich im nächsten Jahr noch mehr Schenefelder motivieren, bei Schenefeld räumt auf mitzumachen!

Hinweis: Wenn Ihr nicht aus Schenefeld/Hamburg-West/Pinneberg kommt, findet ihr hier im Artikel allgemeine Fragen und Antworten zu Cleanups !

UPDATE: Schenefeld Cleanup 2021 – Termine Pinneberg 2021

Hier einmal eine regionale Information für den Kreis Pinneberg bei Hamburg. Die neuen Termine 2021 findet ihr hier unter „Frühjahrsputz 2021

Für die Stadt Schenefeld bedeutet das wie auch im letzten und vorletzten Jahr: Treffpunkt am 18.9.2021 „Achter de Weiden“ am Parkplatz der Sporthalle (Adresse: Achter de Weiden, 22869 Schenefeld) 

Mein Erlebnisbericht zur Aktion Schenefeld räumt auf

In den letzten Wochen wurde vor allem auf Plakaten im Stadtgebiet geworben. Achtet im nächsten Jahr also gerne auf diese Schilder:

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Zudem wurde im Wochenblatt, dem Schenefelder Boten, darauf hingewiesen, dass man bei Anmeldung auch nach dem Sammeln ein Mittagessen bekommt.

Das wollte ich natürlich auch einmal testen. Also schnell angerufen, aber leider keinen erreicht. Gerade als ich mich per E-Mail anmelden wollte, was man auch machen konnte, kam prompt der Rückruf. Man freute sich über meine Anmeldung für das Wochenende und ich konnte noch Kernfrage zu Aktion stellen: “Muss ich zum Cleanup etwas mitbringen?”

“Nein”, war die Antwort, alles sei organisiert. Einfach pünktlich am Treffpunkt sein und dort gäbe es alle Information. Und so war es dann auch. Ganz einfach und top organisiert. Und eine (1) Müllzange reicht für sechs Personen, wie sich dann rausstellen sollte.

Am Aufräumtag selbst

Nach einem ausgiebigen Frühstück bin ich mit meinen großen Sohn in die “Gartenarbeitskleidung” geschlüpft. Alte Jeans, alte Sportjacke, feste Schuhe. Zudem habe ich noch ein paar Kinderarbeitshandschuhe eingepackt, weil ich sichergehen wollte, dass mein Sohn nicht mit übergroßen Gummihandschuhen Zigarettenstummel aufsammeln muss. Das hätte lustig ausgesehen, hätte aber sicher auch schnell zu Frust gesorgt.

Cleanup Treffpunkt und Start in Schenefeld

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Als wir ca. 10 Minuten vor offiziellem Beginn am Treffpunkt ankamen, sahen wir gleich, dass wir richtig sind. Es waren schon schätzungsweise 50 Personen anwesend, die sich in 2 Trauben um den Einsatzwagen der Stadtreinigung und um die Organisatorin verteilten.

Von der Laderampe der Stadtreinigung gab es das “Hilfswerkzeug” in Form von Handschuhen, Müllzangen und Plastiktüten. Leider waren die Müllzangen schon alle verteilt, was für einen kurzen Frustmoment sorgte. Die großen blauen Plastiktüten waren dann neben mir kurz Gesprächsthema. “Müssen die aus Plastik sein?” wurde kurz diskutiert und man kam dann zu dem Schluss “Ja, geht in so einem Fall nicht anders”. Papiertüten oder feste Mülltonnen sind für so eine Aktion schwer umsetzbar, wenn es darum geht möglichst einfach und schnell viel Müll einzusammeln. Kleine Eimer zum Sammeln hätten aus meiner Sicht aber auf jeden Fall geholfen, die Anzahl an blauen Plastiktüten zu reduzieren. Man hätte gut in den kleinen Eimern sammeln und diese dann in große Müllsäcke entleeren können. Bevor ich weiter über mögliche Verbesserungen für das nächste Jahr nachdachte, ging es aber auch schon los.

Bei der Organisatorin der Stadt Schenefeld gab es die Sammel-Touren: Stadtpläne mit 12 eingeteilten Routen. “Wo wollen Sie sammeln”, wurde ich gefragt und merkte, dass die Aufteilung auf die Routen noch nicht abgeschlossen war. Mit einem kurzen Blick auf die Karten entschied ich mich für Route 10, die meine Wohnstraße mit einschloss. “Prima, so kann ich im Notfall zuhause noch etwas holen oder zur Toilette”, dachte ich. Tatsächlich ein guter Gedanke, weil ich zu wenig Proviant für meinen Sohn eingepackt hatte. Er nutzt die Gelegenheit und flitze zwischendurch kurz nach Hause. Definitiv ein Vorteil, wenn man bei einem Cleanup seiner Stadt teilnimmt.

Dann fiel der Startschuss, wir hatten ca. 2,5 Stunden Zeit um nach unserer Route in der Freiwilligen Feuerwehr Schenefeld und alle 12 Gruppen zogen selbst organisiert los. Zu uns Beiden gesellten sich dann spontan noch vier andere Personen: der Vater eines Schulfreundes meines Sohnes, eine Mutter mit ihrem Sohn und eine freundliche, junggebliebene Rentnerin, mit der ich auch schnell ins Gespräch kam. Wir waren uns vor allem schnell darüber einig, wie wichtig es ist, Kinder darauf aufmerksam zu machen, wie viel Müll leider in der Natur landet. Die Rentnerin hatte übrigens eine Müllzange ergattern können, die uns als Gruppe auch reichte und eingesetzt wurde um Müll wirklich tief auf dem Gebüsch zu befreien.

Auf jeden Fall zog unsere Sechsergruppe los und einigte sich schnell auf die Strategie, dass jeweils drei Personen pro Straßenseite den Müll sammeln.

Wenn alle dieselbe Motivation haben und loslegen wollen, hält man sich nicht lange mit Reden auf.

Nach 20 Minuten wurde der Müll dann langsam sehr schwer, vor allem aufgrund der Glasflaschen, die wir in den Gebüschen fanden. Wir schütteten den Müll der einzelnen Säcke zusammen in einen Sack, banden ihn zu und stellten ihn an den Straßenrand. Das ist auch ein Vorteil eines organisierten Cleanups, dass vorher gesagt wurde, dass der Müll auf den Routen eingesammelt wird. Die insgesamt über drei komplett vollen Müllsäcke hätten wir in der Gruppenkonstellation auch nicht bis zum Ende mitschleppen können.

Nach ca. 2 Stunden waren wir tatsächlich fertig mit unserer Route und wie bei einer Sternfahrt trafen wir immer mehr Sammler auf dem Rückweg ihrer Route. Alle zog es dann zur Freiwilligen Feuerwehr, bei der es ab 12 dann eine ordentliche Stärkung gab. Die Bürgermeisterin von Schenefeld (Christiane Küchenhof, SPD), die auch teilgenommen hatte, bedankte sich kurz bei allen Teilnehmern und wir saßen erschöpft, aber sehr zufrieden über den gesammelten Müll mit Erbensuppe und Apfelschorle auf einer Biertischgarnitur in der Feuerwehrwache. Wir hatten knapp 10.000 Schritte in 2 Stunden gemacht und mehr als drei große Müllsäcke komplett gefüllt.

Schenefeld räumt auf – mein Fazit

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Bin gleichzeitig traurig zu zufrieden, weil wir so viel Müll gefunden haben. Traurig, weil man sich nur wundern kann wie wirklich in jeder Hecke, jedem Graben, jeder Wiese Müll zu finden ist. Zufrieden, weil wir aktiv etwas dagegen unternommen habe.

Zudem war es ein schöne, positive Grundstimmung, weil alle dasselbe Ziel hatten. Meine Sammeltruppe verabredete sich auf jeden Fall direkt wieder für das nächste Jahr. Da freue ich mich schon drauf.

Hier zum Abschluss meine besten Tipps für das nächstes Cleanup Schenefeld räumt auf:

  • Pünktlich am Treffpunkt sein (am besten schon 15 Minuten vor Beginn).
  • Proviant im Rucksack für die 90-120 Minuten mitnehmen (insbesondere, wenn gemeinsam mit seinen Kindern beim Cleanup helfen möchte).
  • Bei Anreise mit dem Fahrrad am besten auf dem Hinweg direkt bei der Feuerwehr parken und morgens von dort aus zu Fuß zum Startpunkt gehen, damit man nach dem Sammeln Zeit spart und nicht noch einmal zum Startpunkt gehen muss.
  • Wenn vorhanden eigene Müllzange mitbringen – diese gibt es in Metall (z.B. von Gardena*), aber auch aus Holz (nachhaltiger Geheimtipp*).

Update 2021: Hier findet ihr aktuelle Termine der GAB zum Frühjahrsputz 2021 und weitere Informationen zur Müllmelder App für den Kreis Pinneberg!

Wer ist nächstes Jahr dabei?

Stromverbrauch im Internet – Nachteile der Digitalisierung

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Stromverbrauch

Wie viel Strom haben wir auf unserem begrenzten Planeten zur Verfügung? Das Internet eröffnet uns tausende Möglichkeiten und macht uns den Alltag komfortabler. Doch das hat auch seinen Preis: Hinter dem Internet verbergen sich große Rechenzentren, die enorme Datenmengen transferieren. Und das frisst extrem viel Strom. Nachhaltify klärt über den Energiehunger des Datennetzes auf.

Steigender Strombedarf

Heutzutage nutzt und besitzt jeder ein Smartphone und einen Laptop. Pausenlos sind wir im Internet unterwegs, es ist unser ständiger Begleiter geworden. Wir sind oft mehrere Stunden am Tag online: wir chatten, telefonieren, shoppen und schauen Filme (70 % des Datenvolumens) über das World Wide Web. Oder arbeiten vermehrt im Homeoffice.
Diese virtuelle Welt benötigt immer mehr Energie. Neue Rechenzentren werden gebaut, um dem virtuellen Lebensstil bewältigen zu können.

Stromfresser Rechenzentrum

Beispielsweise baut SAP in Walldorf ein neues (und das weltweit zweitgrößte) Rechenzentrum, um die SAP-Cloud Plattform zu implementieren. Aktuell besitzt SAP 47 Rechenzentren in 12 Ländern und verbraucht ungefähr 750 Millionen Kilowattstunden Strom, was mit der Größenordnung der Länder Lesotho und Ruanda vergleichbar ist. In Walldorf werden eines Tages acht Datenhallen gefüllt mit 5000 großen Servern und einer IT-Leistung von acht Megawatt installiert sein.
(Alle Rechenzentren in Deutschland zusammengenommen verbrauchen so viel Energie wie fünf große Großkraftwerke produzieren.)

Einen besonders hohen Anteil an Energie verbraucht die Kühlung, da jeder Computer im laufenden Betrieb Wärme erzeugt, die abgeleitet werden muss. Dafür gibt es bisher keine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative. Darüber hinaus verfügen Rechenzentren über riesige Lager voller Batterien für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.

Selbstfahrende Autos  – Energiefresser

Weltweit verdoppelt sich der Datenverkehr alle 18 Monate und der nächste Boom ist nicht weit: Augmented Reality, Virtual Reality oder Roboter – alles Trends, die in kürze verfügbar sind. Auch smarte Autos liegen im Trend, die gut vernetzt sind und 25 Gigabyte an Daten pro Stunde verbrauchen. Obwohl die Digitalisierung Hoffnung auf Einsparungen bei fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas macht, sind diese mit immer wieder neuen Datenströmen verbunden, so Dr. Ralph Hintermann vom Borderstep Institut. Bei selbstfahrenden Autos steigt die Datenmenge sogar noch weiter an. Denn diese scannen ihre Umgebung laufend ab, wofür Datenströme für Laser und Sensoren benötigt werden sowie einen Inflow an 3D Kartenmaterial, um alles korrekt abzuscannen. Laut Tilmann Santarius, wissenschaftlicher Autor zu Themen wie Klimapolitik und nachhaltiges Wirtschaften, kann ein selbstfahrendes Auto bis zu 4000 Gigabyte Datenvolumen generieren. Erschreckend ist, dass bei dieser Menge an Datenvolumen, es nur eineinhalb Millionen Autos benötigt, um auf einen Datenverbrauch zu kommen wie heute die gesamte Weltbevölkerung benötigt.

Nachhaltiges Rechenzentrum/Internet

Rechenzentren können auch nachhaltig gelagert und mit Strom versorgt werden. Das beweist das Lefdal Mine Datacenter im norwegischen Bergwerk. Auf sechs Ebenen stehen 120.000 Quadratmeter für Rechner und Server zur Verfügung. Damit entwickelt sich Lefdal Mine zum zukünftig weltweit größten Rechenzentrum. Das Besondere: das Rechenzentrum befindet sich in einem ehemaligen Bergwerk. Es wird mit erneuerbaren Energien (durch Wasser- und Windkraft) betrieben und durch das Wasser am Fjord gekühlt. Darüber hinaus gewährleistet das Lefdal Mine Datacenter (LMD) hohe Sicherheit der Daten nach Anforderungen der Tier III-Norm.

Künstliche Intelligenz beim Stromverbrauch

Einige Unternehmen wie Apple, Facebook oder Google beziehen mindestens die Hälfte ihres Stroms durch erneuerbaren Energien. Auch künstliche Intelligenz findet ihren Einsatz bei der Reduzierung des Stromverbrauchs. Beispielsweise nutzt Google DeepMind, welches die Datenströme im Voraus berechnet. Dadurch werden die Server wirtschaftlich gezielter eingesetzt und hilft die notwendige Kühlenergie zu senken.

Mehr Infos zum Thema Ökostrom und was die Siegel bedeuten, findet ihr hier oder hier: unsere Tipps zum Stromsparen im Homeoffice.

Quellen:

https://www.rnz.de/nachrichten/wiesloch_artikel,-walldorf-im-neuen-rechenzentrum-kommt-die-sap-cloud-auf-die-erde-_arid,386376.html [Zugriff: 18.02.2019]

http://www.businessportal-norwegen.com/2017/05/16/lefdal-mine-datacenters-offiziell-eroeffnet/
[Zugriff: 19.02.2019]

https://t3n.de/news/google-stromverbrauch-ki-deepmind-727798/ [Zugriff: 19.02.2019]

https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-stromfresser-internet-100.html#jumpmark-6 [Zugriff: 19.02.2019]

Photo by NASA on Unsplash

Mit Sicherheit erneuerbar: Ökostrom-Siegel und was sie bedeuten

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Immer mehr Menschen wählen Ökostrom – doch welcher ist gut und welche Ökostrom-Siegel gibt es? Wir verschaffen Euch einen Überblick!

Eines vorab: Wer Klima und Umwelt wirklich schonen möchte, spart so viel Energie wie möglich. Doch auch der eifrigste Energiesparer kann zuhause oder im Büro auf elektronische Geräte nicht verzichten. Schön, wenn man diese dann wenigstens mit Ökostrom betreiben kann – denn Wind-, Sonnen- und Wasserkraft sind nahezu unbegrenzt vorhanden und verbrauchen sich nicht bei der Stromerzeugung.

Irgendeinen Grünstrom-Tarif hat heute fast jeder größere Anbieter im Programm. Schließlich finden sich im Erzeugermix der Versorger neben klimaschädlichen Kohle- und Gaskraftwerken und gefährlichen Atommeilern zunehmend auch Windkraft- und Solaranlagen. In der Summe ergibt das den so genannten Graustrom, dessen Herkunft im Einzelnen nicht nachvollziehbar ist, rein rechnerisch aber führen diese Anbieter auch nachhaltig produzierten Strom und können somit anteilig auch Ökostromtarife anbieten.

Welche Ökostrom-Siegel gibt es?

Wer garantiert erneuerbaren Strom beziehen möchte und dabei auch noch Wert darauf legt, dass die ökologische Energiewende vorangeht, dem helfen so genannte Ökostrom-Siegel. Ähnlich wie auf dem Markt der Bio-Nahrungsmittel gibt es davon viele; doch nur vier sind für umweltbewusste Stromkunden wirklich relevant und sorgen für Übersicht auf dem Ökostrommarkt: das bereits seit 1998 vergebene Grüner-Strom-Label, das Gütesiegel ok power, das TÜV-Nord-Zertifikat “Geprüfter Ökostrom” und das internationale Ökostrom-Siegel EKOenergie.

Wofür stehen die einzelnen Ökostrom-Siegel?

Zunächst weisen sie – ganz wichtig – nach, dass der zertifizierte Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt oder zumindest so genannte ökologische Erzeugungszertifikate für die insgesamt verkaufte Strommenge vorliegen. So fordert das Grüner-Strom-Label von den zertifizierten Anbietern, “echten Ökostrom bei einem regenerativen Kraftwerk” einzukaufen und das mit einem Liefervertrag und einem Herkunftsnachweis zu belegen. Ähnlich macht das ok-power und für beide Siegel gilt zusätzlich, dass die Einhaltung der Vergabekriterien nicht nur intern überwacht, sondern auch von externen Gutachtern überprüft werden. Der TÜV setzt hingegen nur auf eine In-House-Kontrolle, was modernen Vorstellungen von Transparenz nicht gerecht wird.

Neben der garantierten Herkunft des Stroms ist vielen Verbrauchern aber auch wichtig, wie es mit der Energiewende weiter geht. Deshalb haben die Zertifizierer allesamt auch Kriterien definiert, die die Stromanbieter zum Ausbau der Erneuerbaren verpflichten. Und da sind die Unterschiede teils erheblich. Das Grüner-Strom-Siegel gibt es nur, wenn der Anbieter pro gelieferter Kilowattstunde Strom einen Cent in einen Förderfonds einzahlt. Damit hat Grüner Strom bereits über 1.300 ökologisch wertvolle Projekte unterstützt und so die Energiewende in Deutschland entscheidend vorangebracht. Bei ok power liegt dieser Förderbeitrag bei nur 0,5 Cent, beim TÜV Nord bei 0,25 Cent und EKOenergie kassiert nur einen Hundertstel Cent für den eigenen Klimafonds. ok-power fordert wie der TÜV Nord von seinen Anbietern zudem eine Neuanlagenquote, also einen hohen Anteil jüngerer Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung. So soll der Innovationszyklus beschleunigt werden.

Ein letztes Kriterium noch sollten potenzielle Ökostromkunden, die sich eine Übersicht verschaffen wollen, unbedingt noch im Auge behalten: Ist das, was ich aus der heimischen Leitung zapfe auch wirklich garantiert Strom aus erneuerbarer Energieerzeugung? Ist der Anbieter durch Führen des Siegels also verpflichtet, konkrete Lieferverträge über den Zukauf erneuerbarer Stromkapazitäten nachzuweisen oder kann er sich am allgemeinen Graustrommarkt bedienen und die eingekaufte Strommenge mithilfe von Erzeugungszertifikaten quasi grünwaschen? Nur bei Grüner Strom ist die Verwendung von Herkunftsnachweisen zwingend an Lieferverträge mit Erzeugern von Erneuerbaren Energien gekoppelt. Dies führt bei steigendem Bedarf der Abnehmer zumindest in der Theorie dazu, dass Grünstrom-Kapazitäten konkret zugebaut werden müssen und beschleunigt nach Expertenmeinung die ökologische Energiewende.

Fazit

Unterm Strich erweist sich Grüner Strom als das Label mit den strengsten Kriterien für zertifizierte Stromanbieter. ok power legt ebenfalls strenge Maßstäbe an, ist beim Stromzukauf des zertifizierten Anbieters aber etwas kulanter. EKOenergie etabliert sich nach und nach als europaweit anerkanntes Label, legt aber auch nur die in allen Ländern der EU geltenden Mindeststandards für Grünstrom an. Und der TÜV Nord lässt Transparenz vermissen, weil er externe Kontrolle seiner Zertifizierungen verweigert.

Zigarettenstummel “Umwelt Talk“ – Kolumne

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Zigaretten Umwelt Talk - Zoom auf Zigarette

In dieser Nachhaltigkeits-Kolumne zeigt Nachhaltify exklusive Einblicke in die geheimnisvolle Welt unnachhaltiger Alltagsgegenstände. Nachdem es in Folge 1 um Coffee to Go Becher ging, geht es heute in Folge 2 um zwei Zigarettenstummel von der Bushaltestelle nebenan.

Die “Nachhaltify-Investigativreporter” haben ein heißes Interview zum Thema Umweltschutz gehalten und rausgefunden, was Zigarettenstummel von Taschenaschenbechern* halten – nie ohne Hintergedanken – immer mit Augenzwinkern.

Viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 1 – Treffen sich zwei Zigarettenstummel

“Wir sprechen heute mit Sam und Samatha Stummel. Vielen Dank für das spontane Interview – ich sah euch beide so rumliegen und dachte ich spreche euch mal an. Wie lange seid ihr schon hier?”

Sam: Also ich liege hier seit 4 Wochen und Samantha seit heute morgen. Wir haben sofort eine Verbindung und die Funken gespürt. Wir haben uns auf den ersten Blick verliebt.

(Zählt) Was ist mit den anderen 41 (!) Zigaretten, die hier alleine neben dem Mülleimer liegen? Von den 2 (!) Zigarettenstummeln im Mülleimer ganz zu schweigen.

Sam: Alles nicht mein Geschmack gewesen. (Leise) Auch zum Teil gar nicht von hier!

Ist das nicht egal? Ich dachte Zigaretten sind vor dem Gesetz alle gleich?

(Beide lachen laut)

Samantha: Ganz und gar nicht. Sie sind offenbar schlecht vorbereitet auf dieses Interview. Es gibt bei Zigarettenstummeln ganz klare Hierarchien.

Kapitel 2: Besonders coole Zigaretten

Samantha: Es gibt 3 Regeln hier auf der Straße, die man beim Flirten beachten muss, um sich nicht die Finger zu verbrennen.

Grundsätzlich gilt, dass die ältere Kippe beobachtet WIE und VON WEM die neue Kippe weggeworfen wird.

  1. Aus dem Auto geworfen werden ist exakt 5x cooler als von Radfahrern und 10x cooler als von Fußgänger. Teure Automarken lassen natürlich auf eine bessere Herkunft schließen. Außerdem kann man beim Sprung Tricks zeigen. Daher kommt auch der Ausdruck “eine Kippe wegflippen
  2. Achtlos weggeworfen werden ist 3x cooler als knapp am Mülleimer vorbei geworfen zu werden. Das ist nämlich ein Zeichen für beruflichen Erfolg, weil der Besitzer keine 3 Sekunden Zeit hatte, um sich umzuschauen und 1-2 Schritte zum Mülleimer zu gehen. Mit den Kippen IN der Tonne redet man nicht – das ist die Öko-Kaste. Oder die Besitzer hatte zu viel Zeit an der Bushaltestelle, was ein eindeutiges Zeichen für Arbeitslosigkeit ist. Anders kann man das nämlich nicht erklären.
  3. Die Zigarette, die schon länger liegt ist viel gesünder, weil sie mehr Gifte an den Boden abgegeben hat.

(Jetzt stolz) Ich bin heute beispielsweise aus einem dicken BMW geflogen und habe mich 17 mal um die eigene Achse gedreht. Das hat Sam natürlich schwer beeindruckt. (Ergänzt hastig) Aber natürlich achte ICH nicht nur auf Äußerlichkeiten – bei Sam habe ich mich in die inneren Werte verliebt.

Kapitel 3: Was Zigaretten zum Naturschutz sagen würden

Super Stichwort: “innere Werte und Gifte abgeben”. Ihr besteht aus ca. 7.000 verschiedenen Chemikalien, wovon mindestens 50 krebserregend sein sollen (#nachhaltifacts). Ist das nicht unfassbar schädlich für die Natur?

Sam: Nein. Wenn man nicht dran denkt, hat man auch kein schlechtes Gewissen. Warum sagt man denn sonst “Aus den Augen, aus dem Sinn”? Natürlich, um sich bei so hohem Leistungsdruck bei der Arbeit, nicht auch morgens schon Gedanken machen zu müssen. Das können gerne die Ökos machen.

Und über EINE Zigarette meckern, finde ich ehrlich gesagt auch ein bisschen kleinlich.

Samantha (ergänzt freudig über das tolle Whataboutism-Argument): Und was ist mit den ganzen Kaugummis? Überall kleben die. Schrecklich. Die sind doch bestimmt genau so giftig wie Zigarettenkippen.

Wow. Äh – nicht so ganz, aber tolles “Argument”.

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Zigarettenstummel Umwelt Talk – GIPHY – war-cigarettes

Letzte Frage: Habt schon einmal von Taschenaschenbechern* gehört? Oder kleine Pillendosen oder kleine Gläser? Damit würde man super einfach verhindern, dass die Glimmstängel der Umwelt zu stark schaden. Oder wusstet ihr, dass man Zigarettenstummel recyceln kann? (z.B. https://tobacycle.de/).

Sam: Ja, ja, und der Taschenaschenbecher passt dann in die Hosentasche. Man hat ihn immer griffbereit und kann überall geruchslos seine Zigarettenstummel nachhaltig entsorgen oder was? Glaube ich nicht, dass das so einfach geht. Auch beim Recycling bin ich SEHR skeptisch. Das kann ja jeder behaupten, dass man uns einfach sammelt und dann restlos wieder verwerten kann. Das wäre ja wie eine neues Leben für uns – das wäre schon abgefahren, wenn das ginge…

Hier geht es direkt zum DRITTEN TEIL der Kolumne (der Wattestäbchen-Talk)

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zigarettenstummel (Zugriff Februar 2019)

 

Photo by Andrew Pons on Unsplash

Tierwohl – Label neu, alles super?

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Neues Tierwohl Label von Julia Klöckner. Zuerst nur für Schweine. Ist jetzt alles super?

News: es gibt ein neues Tierwohl Label. Klingt erstmal nach Tierschutz. Aber ist das wirklich die staatliche Eindämmung von Massentierhaltung, die man sich als Verbraucher wünscht?

Heute, am 6.2.2019, hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) das lange angekündigte neue, staatliche Tierwohllabel vorgestellt. (Link zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)

“Tiere sind Mitgeschöpfe, keine Wegwerfware”

Das sind Worte, die die Ministerin bei der Vorstellung gesagt hat. Das Zitat von Julia Klöckner kann ich als Verbraucher auf jeden Fall unterschreiben, aber schützt das neue Siegel die Tiere entsprechend und hilft es dem Verbraucher schneller Billigfleisch zu identifizieren, um sich bewusst dagegen zu entscheiden?

Oder ist es nur ein weiteres Siegel? Es ist ja nicht so, als hätten wir im Supermarkt zu wenig Siegel, richtig?

Warum wurde das neue Tierwohlkennzeichen eingeführt?

Vor 3 Wochen sagte Julia Klöckner in einer Fragestunde des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDJA): Viele Verbraucher wollen wissen, wie ein Tier gehalten wurde“. Ziel des Siegels ist somit eine klare und schnelle Orientierung für die Verbraucher im Supermarkt. Dabei soll eine dreistufige Einordnung helfen.

Vor allem will die Bundesregierung den Druck auf die Landwirte erhöhen, die Haltungsbedingungen, Transport und Schlachtung der Tiere zu verbessern.

Dafür hat das Bundeslandwirtschaftsministerium 13 umfassende Punkte für eine Tierwohl-Kennzeichnung bei der Schweinehaltung definiert. Konkret geht es um die Kriterien Platz, Raufutter und Beschäftigung, Buchtenstrukturierung, Nestbaumaterial, Säugephase, Schwanzkupieren, Ferkelkastration, Tränkwasser, Eigenkontrolle mit Stallklima- und Tränkwassercheck, Tierschutzfortbildung, Tiergesundheitsbenchmarking, Transport zum Schlachthof und der Schaltung.

Grundsätzlich wurde das Thema also sehr umfassend definiert, aber ist das Label wirklich ausreichend? Und war es die richtige Entscheidung auf eine freiwillige Kennzeichnung zu setzen anstatt auf eine Kennzeichnungspflicht?

Was sind Vor- und Nachteile der neuen Tierwohl Kennzeichnung?

Hauptvorteil: Alle drei neu eingeführten Stufen der Kennzeichnung liegen über dem gesetzlichen Mindeststandard. Zusätzlicher Vorteil, den das Ministerium in der Kommunikation klar nach vorne stellt: Das Tierwohl Label ist eine für den Verbraucher einfache Kennzeichnung, dass gesetzliche Mindeststandards erfüllt wurden. Dafür sorgt auch eine höhere Transparenz im Vergleich zu anderen Siegeln.

Hauptkritik: Die gesetzlichen Mindeststandards sind leider nur minimal erhöht worden (siehe Beispiele unten und entscheidet selbst). Zudem sind die Kriterien nicht verpflichtend und gelten derzeit nur für Schweine.

Ebenfalls wird stark kritisiert, dass die Kastration ohne Betäubung in der Tierwohl Stufe 1 erst ab 2021 verboten ist.

Beispiele der Schweinehaltung mit und ohne Tierwohl Siegel

Erste Stufe: 20% mehr Platz für die Tiere klingt erst einmal viel. In absoluten Zahlen bedeutet es aber “nur” eine Verbesserung von 0,75 Quadratmetern auf 0,9 qm. Zudem verbessert sich der gesetzliche Mindeststandard für den Transport der Tiere. So reduziert sich die maximale Transportdauer ab Stufe 1 von 24 auf 8 Stunden.

Zweite Stufe: Bei der zweiten Stufe sind mind. 1,1 Quadratmeter Platz für die Schweine vorgeschrieben (+46%), zudem gilt eine Säugezeit für Ferkel von 28 Tagen.

Dritte Stufe: Hier sind mindestens 1,5 Quadratmeter (inkl. 0,5 qm Auslauf) pro Schwein vorgeschrieben. Die Säugezeit verlängert sich um eine weitere Woche auf 35 Tage.

Der Fakt, dass den Tieren erst in der 3. Stufe 0,5 Quadratmeter Auslauf gewährt wird, sollte einem ebenfalls zu denken geben. Kann man da wirklich von Tierwohl sprechen?

Fazit zum neuen Tierwohllabel

Ich persönlich bin der Meinung, dass die Bundesregierung eine große Chance verpasst hat ein klares Zeichen gegen die Massentierhaltung zu setzen. Vor allem die Tatsache, dass das Siegel freiwillig und nicht verbindlich ist, schmälert aus meiner Sicht die Erfolgschancen.

Die niedrigen Einstiegsbarrieren führen aus meiner Sicht nicht dazu, dass der hohe Fleischkonsum signifikant gesteuert wird. Im Worstcase kann der Konsum sogar steigen. Nämlich dann, wenn die Konsumenten ein besseres Gefühl haben das mit Tierwohl gekennzeichnete Fleisch zu kaufen. Dann kann es sein, dass sie sogar denken, dass sie aktiv etwas gegen die Massentierhaltung unternommen zu haben. Die bessere Wahl hingegen wäre Bio-Fleisch, bei denen es bereits viele etablierte Siegel gibt und die deutlich höhere Standards haben.

Wir bleiben auf jeden Fall dran und beobachten das Thema, wenn es nach den Schweinen auch auf Rinder und Geflügel ausgeweitet wird.

Weiter lesen?

Warum es grundsätzlich wichtig ist, weniger Fleisch zu essen? Das haben wir im Artikel 7 Tipps für eine nachhaltige, ausgewogene Ernährung zusammengesammelt.

Photo by Adrian Infernus on Unsplash

DIY Shampoo Bar selbst herstellen

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Shampoo Bars kommen ohne Plastik aus und enthalten viele natürliche Inhaltsstoffe, die das Haar glänzen lassen. Wir zeigen euch ein einfaches Rezept zur eigenen Herstellung von Shampoo Bars.

Was ist an Shampoo Bars so besonders?

In erster Linie verzichtet man bei Shampoo Bars auf Plastik. Es werden jährlich rund 552 Millionen Shampooflaschen weggeworfen. Das verursacht knapp 80 Prozent des Mülls an Stränden und sogar über 300.000 Tonnen Treibgut in den Weltmeeren. Das ist eine Menge Plastik, der durch die Nutzung der Shampoo Bar eingespart werden kann. Weiterhin sind Shampoo Bars nicht nur frei von Kunststoffen, sondern werden auch in wieder verwendbaren Metalldosen versendet. Außerdem wird bei der eigenen Herstellung vermieden ausversehen ein Produkt mit Mikroplastik oder Palmöl zu kaufen (hier klicken zu mehr Infos zum Thema Mikroplastik, hier klicken für mehr Infos zu Palmöl).

Warum eine Shampoo Bar selbst herstellen?

In einigen Naturkosmetik-Geschäften ist das Angebot groß und übersichtlich. Mittlerweile setzten viele Hersteller auf das feste Shampoo, da viel Plastik eingespart werden kann und diese gleichzeitig natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Dennoch lohnt sich auch die eigene Herstellung der Shampoo Bars, da  sie mit nur drei Zutaten und wenigen Handgriffen schnell und einfach herzustellen sind. Außerdem macht es viel Spaß seine eigene Kosmetik zu produzieren, denn man kann selbst entscheiden welche Zutaten man benutzt.

Grundrezept

Für mehrere kleine Shampoo Bars benötigt ihr folgende Zutaten:

Schritte zur Herstellung der Shampoo Bar:

  1. Mundschutz anlegen, da es sich bei dem Tensid um feines Pulver handelt, was die Atemwege reizen kann
  2. Tensid und Speisestärke in einer Schüssel vermengen
  3. Sheabutter (oder Kakaobutter) im Wasserbad schmelzen
  4. Die geschmolzene Sheabutter zu den anderen Zutaten in die Schüssel geben und kneten
  5. Ätherische Öle und Lebensmittelfarbe hinzugeben (optional)
  6. Mischung in die Silikonförmchen geben und 24 Stunden aushärten lassen

Verwendung

Nach knapp einem Tag ist die Shampoo Bar voll einsatzbereit. Für die Anwendung müssen die Haare nass sein. Die feste Haarseife in den Händen aufschäumen lassen und im Haar verteilen. Alternativ lässt sich die Shampoo Bar auch sehr gut über das Haar streifen.

Ätherische Öle für die Haarpflege

Es gibt eine Vielzahl ätherischer Öle die sich für Haut und Haar einsetzten lassen. Es gibt einige Öle, die sich besonders gut für die Haarpflege eigenen und eine Traummähne zaubern. Das Grundrezept kann also nach Belieben mit folgenden Ölen kombiniert werden:

  • Lavendel und Teebaum (bei fettigem Haar und Schuppen)
  • Zitrone (bringt blondes Haar zum Leuchten)
  • Kamille (bei juckender und gereizter Kopfhaut)
  • Zeder und Rosmarin (gegen Haarausfall und bei fettigem Haar)

Wir wünschen euch viel Spaß bei der Herstellung!

Photo by Seth Doyle on Unsplash

* = Affiliatelinks/Werbelinks

7 Tipps für eine nachhaltige ausgewogene Ernährung

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Grün ist immer gut, wir geben 7 Tipps für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung

Ausgewogene Ernährung – die Empfehlung für alle, die keine spezielle Diät verfolgen, sich aber trotzdem gezielt und bewusst ernähren möchten. Wir geben 7 Alltags- und Einsteigertipps, mit denen man sich ausgewogen ernähren und gleichzeitig auch etwas für einen nachhaltigeren Lebensstil tun kann.

Was bedeutet sich ausgewogen zu ernähren?

Auf keinen Fall Chips für kleine Kinder. Guter Tipp, oder? Klingt jetzt banal, ist aber leider immer wieder zu beobachten. Heute im Bus habe ich das leider auch wieder sehen müssen, was für mich noch ein letzter Impuls war heute diesen Artikel zu schreiben.

Deshalb soll dieser Alltags-Ratgeber für ausgewogene Ernährung wirklich kurz und knapp die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Sie sollen von jedem umsetzbar sein. Vor allem, wenn Ihr gerade erst anfangt Euch mit dem Thema zu beschäftigen. Wir wollen zeigen, wie einfach man sich gesund ernähren und zeitgleich nachhaltig handeln kann.

Dieser Text richtet sich an alle, die sich dafür entschieden haben keine speziellen Diäten verfolgen zu wollen. Also Menschen, die entweder genervt bzw. enttäuscht vom Erfolg spezieller Diäten sind. Oder Menschen, die sich nicht vorstellen können sich komplett vegan zu ernähren, also sofort und direkt auf alle tierischen Produkte zu verzichten.

Ausgewogene (Vollwert-)Ernährung bedeutet laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) konkret die Lebensmittelvielfalt zu genießen, aber auch einen klaren Fokus auf Obst und Gemüse zu legen. Zudem wird empfohlen in Ruhe zu essen und auf eine schonende Zubereitung zu achten (Link: 10 Regeln der DGE als PDF)

Im Folgenden findet ihr unsere Tipps, wie man die oberen Regeln mit dem Thema Nachhaltigkeit kombinieren kann.

Welche Tipps gibt es, um sich bestmöglich und ausgewogen zu ernähren?

Mit bestmöglich ist hier gemeint – sowohl gesund, als auch bewusst nachhaltige Entscheidungen im Alltag zu wählen.

  1. Saisonkalender geben Inspiration für Obst und Gemüse, das regional wächst und dadurch vor allem durch kurze Transportwege beim Thema Nachhaltigkeit punktet (z.B. im Saisonkalender Januar)
  2. Fleischkonsum reduzieren, bedeutet die mit hohen Ressourcenaufwand hergestellten Lebensmittel durch andere zu ersetzen. Tipp: wenn ihr jeden Tag Fleisch esst, startet mit einem vegetarischen Tag – dann zwei und dann drei. Faustregel: versucht Euren Fleischkonsum langfristig zu halbieren!
  3. Bio-Siegel und Fair Trade Lebensmittel bedeuten bessere Produktionsbedingungen zu unterstützen. Bei Bio-Siegeln wie Bioland, demeter und Naturland bedeutet dies insbesondere der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Dünger. Bei Fair Trade stehen vor allem die bessere Bezahlung und Unterstützung sozialer Projekte vor Ort im Vordergrund.
  4. Wer selbst kocht, also wenig Fertiggerichte kauft, kann sicher sein, dass das Essen keine Geschmacksverstärker oder zu viel Fett, Zucker und Salz enthält. Zudem bedeutet Fertiggerichte oft auf mehr Verpackungen bzw. Umverpackungen (siehe Tipp 7)
  5. “Zero Waste Küche” als relativ neuer Begriff und bedeutet maximale Müllvermeidung in der Küche. Es gibt auch spannende Bücher, nur zum Thema Zero Waste Küche, z.B. von Sophia Hoffmann*. Entscheidend ist für Einsteiger nur das zu kaufen, was man wirklich benötigt. Zudem auch immer gerne prüfen, wie man Lebensmittel bestmöglich verwerten kann. So ist beim Brokkoli auch der Strunk essbar. Unser Tipp: Kühl- und Vorratsschrank regelmäßig prüfen, um Lebensmittel nicht ablaufen zu lassen. Nach Ablauf des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) immer im Einzelfall prüfen, ob das Produkt wirklich nicht mehr genießbar ist! Weitere Tipps sind aus braunen Bananen  Bananeneis selber gemacht und beim Fisch nicht nur Filet kaufen.
  6. Wer die Energieeffizienz im Haushalt optimiert, kann gerade bei der Ernährung viel für die Umwelt tun. Tiefkühltruhen, Öfen und Herde stehen direkt mit der Ernährung in Zusammenhang und sollten entsprechen effizient genutzt werden. Beim Kochen kann bspw. die Restwärme vom Ofen und auch heißes “Restwasser” genutzt werden.
  7. Verpackungen reduzieren und im Idealfall verpackungsfrei einkaufen. Wer eigene Jutebeutel zum einkaufen mitnimmt oder “Unverpackt Läden” in der Nähe hat, kann viel Plastik vermeiden. Denn es gibt sie, die nachhaltigen Alternativen, so wie bei den Kaffeekapseln oder beim Wiederverwenden alter Gläser (Hier klicken zum nachhaltigen Küchen Hack)

In diesem Sinne: viel Spaß und Genuss bei der Umstellung.

Weiter lesen:

Was genau war nochmal Nachhaltigkeit? (Link, wie man das am einfachsten Kindern erklärt) und was genau war nochmal das Tierwohl -Label?

Und wie kann ich Nachhaltig grillen?

Ein Tag als Coffee to go Becher – Kolumne für nachhaltiges Augenzwinkern

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Ein Tag als Coffee to go Becher - Kolumne für nachhaltiges Augenzwinkern

In dieser Nachhaltigkeits-Kolumne zeigt Nachhaltify exklusive Einblicke in die geheimnisvolle Welt unnachhaltiger Alltagsgegenstände. Folge 1: Schon mal gefragt, was wohl der Coffee to go Becher zur Verschmutzung der Weltmeere sagen würde? Wir bei Nachhaltify stellen solche investigativen Fragen – nie ohne Hintergedanken – immer mit Augenzwinkern.

Kapitel 1 – A day in the life of a fool(ish cup)

“Lieber Coffee to go Becher – vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben. Wir kommen direkt zum Thema und würden gerne wissen, was Sie zum Thema Meeresverschmutzung sagen.”

„Erzähle ich gleich, erstmal muss ich ich ein bisschen Frust loswerden.

WHAT THE CUP. OH MY CUPNESS. Was für ein Start in den Tag ?. Eng, wie morgens in der U3 zum Hauptbahnhof hier im Karton mit ca. 10.000 anderen Bechern wie mich.

Ein bisschen aufgeregt bin ich schon, wo es mich jetzt hin verschlägt. Es ist wirklich Zufall, wo man landet. Das lernt man von Anfang an als Baby-To-Go-Becher. Und natürlich macht man sich Hoffnungen auf ein richtig geiles Leben. (träumt)

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giphy.com – Coffee to go becher – GIF 1

Ein Tag auf Malle wäre genial gewesen, aber nach dem letzten Mal umsteigen ist klar, dass es nach Hamburg geht. Ist ok, klingt trotzdem ein wenig nach Abenteuer: „Das Tor zur Welt“ oder wenigsten irgendwo mit guter Aussicht landen. Der Gedanke, in einem dreckigen Bahnhof in den Tag zu starten, wäre schon schön blöd.

Kapitel 2 – Am Ziel der Coffee to go Becher Träume?

Unser Transport hält wieder an. Alle sind aufgeregt und klappern mit den Deckeln.

Blankenese, Winterhude, Eppendorf – man träumt vom kleinen Luxus und süßen Frappuccinos. Oder sexy Reeperbahn – einem echt spannenden Nachtleben, Drinks und Rock‘n roll! Wir haben alle viel vor an diesem besonderen Tag.

Doch es kommt ganz anders.

Kapitel 3 – Der große Tag

Ich werde gekauft, mit einem Edding beschmiert, ausgetrunken und direkt 11 Minuten später weggeschmissen. Was soll man denn in 11 Minuten schaffen?

Man mich angeht: Ich habe es leider nicht geschafft, dass sich meine neue Besitzerin Bianka (?) in mich Single-Use-Product verliebt. Es hätte so schön sein können… (träumt weiter)

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giphy.com – Coffee to go becher – GIF 2

Kapitel 4 – Doch nur einer von 80 Millionen

Die Erkenntnis trifft mich wie ein Wurf aus einem fahrenden Auto. Ich bin völlig austauschbar – doch nur einer von 3 Milliarden Coffee To Go Bechern.

Nachhaltifact: In Deutschland werden pro Jahr ca. 3.000.000.000 Coffee to go Becher verbraucht.

Ein enttäuschend kurzes Leben liegt hinter mir – ohne Glamour, ohne Reeperbahn. Und vor allem ohne Liebe in den 11 Minuten meines Single-Lebens.

Mein ganzes Reallife außerhalb des Kartons umfasst eine lausige Bahnfahrt. Achtlos werde ich von Bianka (?) in einen Papiermülleimer geworfen. Immerhin habe ich noch meinen Plastikdeckel dabei, bin also nicht ganz alleine.

(Jetzt sauer) Ich fühle mich richtig benutzt. Benutzt und dreckig und möchte wieder zurück. Nochmal neu starten.

Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, möchte ich Thermobecher werden – oder wenigstens Bambusbecher*. Obwohl ich diese früher immer so verachtet habe – (äfft nach) immer hübsch ausgewaschen…

Nachhaltifact: Im Jahr 2014 trank jeder Deutsche im Schnitt 162 Liter Kaffee, davon etwa 5% aus Einwegbechern.

(Jetzt richtig sauer) Sorry Nachhaltify, das Interview ist jetzt wirklich vorbei. Ich habe keinen Bock mehr, bin mega enttäuscht, für so einen kurzen Tag überhaupt produziert werden zu sein! Was für eine Verschwendung meiner Lebenszeit – von meinen inneren Werten ganz zu schweigen.

Achja, wie ich die Verschmutzung der Weltmeere finde? Das war ja die eigentliche Frage. Schlimm. Ganz schlimm ist das. Ich finde es super wichtig, sich da zu engagieren. Aber ehrlich gesagt finde ich, die anderen sollten erstmal aktiv werden. Was kann ich alleine schon ausrichten?”

Nachhaltifact: Allein in Berlin sollen täglich etwa 460.000 Coffee to go Becher verbraucht werden.

“Vielen Dank für das kurze Gespräch. Und die Moral von der Geschicht’: To Go Becher kauf’ ich nicht!

Hier geht’s weiter!

Und hier geht’s weiter mit Informationsartikeln:

 

Quelle zu den Nachhaltifacts ist die Deutsche Umwelt Hilfe (DUH)

 

Photo by Marion Michele on Unsplash

Technik Tipp: Nachhaltify-Website wie eine App nutzen

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Nachhaltify-App Icon auf dem Handy Startbildschirm

Du willst die Nachhaltify.de Homepage wie eine App öffnen? Kein Problem – wir zeigen Dir, wie Du in wenigen Schritten unsere neue Website als App direkt auf dem Startbildschirm Deines Handys speichern. Somit sparst Speicherplatz und findest immer direkt unsere neusten Beiträge und Alltagstipps für ein nachhaltigeres Leben.

Apps! Überall Apps! Fast jede Website schlägt seinem Besucher mittlerweile relativ offensiv vor, doch bitte die neuste App runter zu laden. WIR NICHT! Wir zeigen Dir, wie sich unsere Website als Favorit wie eine App abspeichern lässt!

giphy-com-smart-gif-homepage-wie-eine-app giphy.com – Smart GIF – Homepage wie eine App speichern

4 Schritte Anleitung für IOS

Die folgende Kurzanleitung hilft Dir Nachhaltify.de als App auf Deinem IPhone oder IPad (im Safari Browser) zu speichern und jederzeit direkt finden zu können.

  1. Nachhaltify.de (Startseite oder Lieblingsartikel) im Browser öffnen.
  2. Klicke auf das mittlere “Teilen”-Icon von Safari.
  3. Wähle “Zum Home-Bildschirm” in der unteren Menüleiste aus.
  4. Bestätige direkt oder ändere die Bezeichnung individuell (z.B. nur “Nachhaltify”)

4 Schritte Anleitung für ANDROID

Die folgende Kurzanleitung hilft Euch Nachhaltify.de als Favorit auf Deinem Smartphone oder Tablet (im Chrome Browser) zu speichern und jederzeit direkt finden zu können.

  1. Öffne Nachhaltify.de in Deinem Browser.
  2. Klicke auf Chrome-Menü (mit den drei Punkten).
  3. Wähle “Zum Startbildschirm hinzufügen” im Menü aus.
  4. Platziere das neue App-Icon frei auf Deinem Handy.

Vorteile unsere Homepage wie eine App auf Home Screen zu speichern

  • Du hast einen ganz besonderen Lieblingsartikel, wie die Anleitung für das Eichhörnchen Futterhaus? Natürlich kannst Du auch einzelne Artikel als Favorit direkt auf deiner Startseite speichern und jederzeit später darauf zurückkommen.
  • Du spart Speicherplatz, weil Du keine Apps runterladen musst.
  • Durch das responsive Design kannst Du unsere Seite auf dem Laptop, Smartphone und Tablet immer in optimierter Darstellung sehen.
  • Wir sparen Zeit und Kosten für die App-Entwicklung und können weiter an spannenden Artikeln arbeiten 🙂

Viel Spaß beim Testen und schreibe uns gerne Dein Feedback oder Fragen!

Interviewserie “5 Fragen über Nachhaltigkeit” an: Sina

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Unsere kleine Interview-Serie zum Thema Nachhaltigkeit. Einfach, kurz und auf den Punkt. Inklusive einer eigenen Einschätzung zum “Nachhaltigkeitsscore”, der größten Sünden und ob die Welt noch zu retten ist.

Unsere Interviewpartnerin heute: Sina, Managing Editor von nachhaltify.de

Auf einer Skala von 1-10 , wie nachhaltig würdest Du Deinen Lebensstil beschreiben?

Ich würde meinen Lebensstil auf einer 6 einstufen. Ich achte beim Einkaufen sehr auf den Plastikverbrauch. Beispielsweise kaufe ich Gemüse und Obst lose oder nutze eine Netztasche. Außerdem habe ich immer meine faltbare Tragetasche bei mir. Im Bad nutze ich ausschließlich Shampoo Bars und stelle mein Körperpeeling selbst her.

Gab es einen besonderen Moment, der Dich dazu bewegt hat, nachhaltiger zu leben?

Ja, den gab es. Vor ungefähr einem Jahr habe ich mir den Dokumentarfilm „Before the Flood“ von Leonardo DiCaprio angeschaut. Ich war fasziniert von unserem wunderschönen Planeten und die bunten Lebewesen die darauf leben. Gleichzeitig war ich schockiert darüber, was wir Menschen unserem Planeten antun und wie sehr Tiere darunter zu leiden haben. Besonders diese haben die Welt nicht verschmutzt und können sich leider nicht wehren.

Damals habe ich klein angefangen und alles aus meinem Badezimmer verbannt was Palmöl und Mikroplastik enthält. Der Erhalt der Regenwälder ist mir besonders wichtig. Und auch wenn es nur ein kleiner Teil ist, den ich beitragen kann, so ist es immerhin etwas. Und diese Einstellung wollte ich mit den Menschen teilen. So entstand die Idee für Nachhaltify.

Was ist Deine größte Umweltsünde und definitiv NICHT nachhaltig?

Immer noch meine in Plastik verpackten Beauty Produkte im Bad. Außerdem fliege ich hin und wieder zu meiner Familie nach Hause und Kurzstreckenflüge sind leider nicht sehr nachhaltig.

Wenn Du per Gesetz etwas verbieten dürftest um die Nachhaltigkeit zu steigern, was wäre das?

Spontan fallen mir Silvesterknaller ein. Sie sind gefährlich und verpesten die Luft. Außer, dass es schön anzusehen ist, sehe ich kaum einen Nutzen darin. Die Feinstaubbelastung zum Jahreswechsel ist extrem groß und entspricht 17 Prozent dessen was jährlich auf deutschen Straßen freigesetzt wird.

Außerdem würde ich gerne den Fleischkonsum und die Massentierhaltung stoppen. Ich selbst lebe seit über 20 Jahren vegetarisch. Gänzlich auf Fleisch zu verzichten würde ich von niemand erwarten. Aber ich würde es begrüßen Fleisch bewusster zu genießen.
Besonders Kühe sind Klimakiller Nummer eins, da sie viele Treibhausgase verursachen. Doch auch das Tierfutter ist ein wichtiges Thema. Kühe essen viel Soja und somit müssen wieder viele Regenwälder für den Anbau von Soja gerodet werden.

Ist die Welt noch zu retten?

Ja, daran glaube ich ganz stark. Aufgeben ist hier keine Option. Wir Menschen müssen unser Bestes geben, um unseren Planeten zu schützen. Es genügen schon kleine Dinge im Alltag umzusetzen, damit sich etwas ändert. Es ist nur wichtig endlich damit anzufangen.

Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir etwas bewirken und bewegen.

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