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Nachhaltig Leben – 7 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

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Ihr wollt endlich nachhaltig leben? Das geht, ist aber zu Beginn – so scheint es zumindest -eine große Herausforderung. Wer versucht, nachhaltiger zu leben, stößt auf einen Berg an Optionen, sein eigenes Handeln zu ändern. Kleine Schritte lassen sich jedoch bereits ohne große Mühe in den Alltag integrieren. Nahezu alle Bereiche des Alltags und eigenen Lebensstils lassen sich in puncto Nachhaltigkeit hinterfragen. Wir wollen Euch in diesem Artikel daher unsere 7 besten Tipps an die Hand geben, um Euren Alltag nachhaltiger zu gestalten.

7 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Nachhaltigkeit als Wort ist zwar in aller Munde, aber was bedeutet es? Der Begriff bezieht sich darauf, die Natur und die Umwelt zu bewahren. Das Prinzip beruht ursprünglich auf einen praktischen Hintergedanken: Der Mensch nimmt nur so viele Rohstoffe wie Holz oder Wasser, wie es dem Ökosystem nicht schadet. So erholt und regeneriert sich die Natur und stellt weitere Ressourcen bereit. Der Begriff hat sich weiterentwickelt. Wer sich heute um einen nachhaltigen Lebensstil bemüht, hat die akuten Probleme der Welt im Hinterkopf: Klimawandel, Müll und Artensterben bedrohen das Gleichgewicht in der Natur. Diese Umweltprobleme resultieren aus dem menschlichen Handeln und beeinflussen die gesamte Biosphäre und die Lebensqualität. Denn Luftverschmutzung oder Wassermangel wirken sich auch auf den Menschen direkt aus.

Am wichtigsten ist es, sich nicht gleich von Anfang an mit Vorhaben zu überfordern. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, verliert sich in Bereichen, die das alles umfasst. Zu Beginn helfen kleine Schritte, ein Bewusstsein für die Problematik zu entwickeln. Die folgenden sieben Tipps zeigen leichte Wege, das eigene Verhalten ökologischer zu gestalten.

Nachhaltig leben ohne Auto

Das Auto abschaffen, funktioniert für viele Menschen nicht vollständig. Nicht überall ist das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln eine Alternative zum Auto.

Der Autoverkehr ist ein großer Verursacher für Luftverschmutzung und den Ausstoß von Treibhausgasen. Benzin und Diesel sind fossile Kraftstoffe, die endlich sind. Sie entstehen aus Erdöl, dessen Abbau den Boden verschmutzt. Den Transport und die Verarbeitung begleiten regelmäßig Unfälle, die das Meer und das Land kontaminieren. Nachhaltiger leben geht langfristig nur mit dem Verzicht auf solche Ressourcen.

Wem es nicht möglich ist, gänzlich auf das Auto zu verzichten, nutzt am besten zumindest ab und an andere Transportmittel. Beim Autofahren ist ein benzinsparender Fahrstil umweltbewusster. Es ist ökologischer, das Auto mit Mitfahrern voll auszunutzen. Eine Alternative zum eigenen PKW sind Sharing-Projekte oder Mietwagen. Der erste Schritt kann sein, sich bei einzelnen Wegen zu fragen, ob das Auto jetzt wirklich notwendig ist. Vielleicht ist eine Fahrradtour oder Busfahrt eine machbare Alternative? Wer sich mit dem Thema Mobilität beschäftigt, fängt am besten bei den alltäglichen Wegen an.

Eine nachhaltige Mobilität setzt auf ressourcenschonende Verkehrsmittel. Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe und Autos sind die Transportmittel, die die höchsten Emissionen haben. Die nachhaltigsten Alternativen sind zu Fuß, per Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wer auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigt oder mit dem Fahrrad Wege zurücklegt, macht einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltig leben. Das Ausweichen auf Bus und Bahn oder das Fahrrad bietet Vorteile: mehr körperliche Bewegung für die eigene Gesundheit, keine Parkplatzsuche und weniger Stress im Stau. Durch den völligen Verzicht auf ein Auto lassen sich Kosten wie die Versicherung und Steuern sparen. Zusammen mit regelmäßigem Tanken und Wartung ist ein Jahresticket bei den regionalen Verkehrsmitteln günstiger als der eigene PKW.

Einen persönlichen Erfahrungsbericht zum Thema und über die Vielfalt der möglichen Alternativen findet Ihr im verlinkten Artikel: Leben ohne Auto.

Nachhaltige Bank & Grüne Geldanlagen nutzen

Auch im Bereich Finanzen stehen nachhaltige Optionen zur Verfügung. Geldinstitute arbeiten mit Geld. Sie investieren, vergeben Kredite und verwalten. Bei vielen Banken ist es für Kunden schwer, nachzuvollziehen, wie sie ihr Geld verdienen. Nachhaltige Geldinstitute setzen auf Transparenz. Sie konzentrieren ihre Geschäfte auf Projekte, die ökologischen und ethischen Richtlinien entsprechen. Diese Richtlinien sind für die Kunden einsehbar. Ökologische Banken zeigen, für welche Geschäfte und Investitionen ihr Geld genutzt wird. Zu den Sparten der Investitionen gehören beispielsweise erneuerbare Energien. Tabu sind Unternehmen, die bekannt sind für Waffenhandel oder Kinderarbeit.

Diese „grünen“ Banken sind eine Alternative zu den großen Geldinstituten, deren Aktivitäten sich vor allem auf die Gewinnmaximierung konzentrieren. Wer nur auf Gewinne achtet, hinterfragt nicht die Auswirkungen von Projekten auf die Umwelt oder Gesellschaft. Die als Ökobanken bekannten Alternativen funktionieren genauso wie die gewohnten Banken. Sie bieten Girokonten, Sparkonten, Tageskonten oder Aktien als Produkte. Mitunter haben Ökobanken weniger günstige Konditionen als klassische Banken. Bei ihnen ist nicht mit so hohen Renditen zu rechnen wie bei anderen Geldinstituten, deren Schwerpunkt auf den Gewinnen liegt. Wer sich diese Konditionen leisten kann, unterstützt mit einem Konto bei einer Ökobank ohne viel Mühe weltweit Projekte. Das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzwelt umfasst auch andere Bereiche wie Versicherungen und Vorsorge. Auch das Thema Grüne Geldanlagen sei an der Stelle noch einmal erwähnt.

Nachhaltige Putzmittel verwenden

Eine günstige Methode, um umweltbewusster im Haushalt zu handeln, ist der Verzicht auf Spezialreiniger und Chemiereiniger. Sie sind aus verschiedenen Gründen nicht nachhaltig: Zum einen gelangen ihre Inhaltsstoffe ins Wasser und es ist eine aufwendige Technik nötig, um sie herauszufiltern. Im schlimmsten Fall bleiben die Stoffe im Wasser und verschmutzen es. Zum anderen sind viele Putzmittel in Plastik verpackt. Ein weiterer Punkt, der gegen industrielle Reiniger spricht, ist ihre Verträglichkeit für die Gesundheit. Übermäßig oder falsch eingesetzt können sie zu Atemreizungen führen. Wer mit den Hausmittelchen nicht die gleichen Effekte wie mit den üblichen Reinigungsmitteln erzielt, setzt diese am besten sparsam ein. Eine umweltfreundlichere Alternative sind biologisch abbaubare und ressourcenschonend verpackte Reiniger.

Schonender sind Haushaltsmittel wie Natron, Essig oder Salz. Sie erzeugen weniger Verpackungsmüll und vielseitig einsetzbar. Vor allem Natron gilt als Universalputzmittel. Mit Natron lassen sich Backofen reinigen, Rohre vor Ablagerungen schützen oder Armaturen putzen. Essig hilft gegen Kalk und Salz ist als Scheuermittel einsetzbar. Wer Stück für Stück die vorhandenen industriellen Putzmittel mit weniger belastenden Mitteln ersetzt, schützt die Umwelt und die eigene Gesundheit. Beginnend bei den Spezialreinigern und Putzmitteln für das Bad lassen sich dann alle Reiniger für den Haushalt umweltschonend ersetzen. Schrittweise wird so der Haushalt plastikfreier und umweltfreundlicher.

Nachhaltige Fashion – Fair oder Secondhand kaufen

Nachhaltig leben fängt beim Konsum an. Jedes Produkt hat vor dem Kauf eine Geschichte: Wie werden die einzelnen Materialien gewonnen? Wie wird das Produkt hergestellt? Wie gelangt es an seinen Verkaufsort und zum Kunden? Das Herstellen von Waren verbraucht Energie und Ressourcen. Daher ist die einfachste Frage für das eigene Konsumverhalten: Brauche ich das wirklich?

Wer sich für den Kauf von neuen Sachen entscheidet, achtet am besten auf die Aspekte der Herstellung. Siegel geben Auskunft darüber, dass Waren ressourcenschonend entstehen. Es gibt unterschiedliche Siegel. Je nach ihrer Aussagekraft sind diese fairen und umweltverträglichen Produkte teurer als diejenigen, die keine Richtlinien beachten.

Eine andere, günstige Option sind Tauschbörsen oder Secondhand-Waren. Mit dem Kauf von Secondhand-Produkten lässt sich Müll reduzieren und Ressourcen schonen. Vor allem im Bereich Kleidung ist das clevere Einkaufen ein wichtiger Schritt zu einem umweltfreundlichen Lebensstil. Der Begriff Fast Fashion kennzeichnet die saisonal wechselnden Modetrends und billig hergestellte Bekleidung, die nicht lange hält. Zu jeder Saison kommen neue Teile heraus und landen wenige Zeit später im Müll. Secondhand-Kleidung, Tauschbörsen oder Kleinanzeigen bieten für annehmbare Preise Mode. Ein weiterer Schritt ist die richtige Pflege für die Textilie. Mit den geeigneten Waschprogrammen und der passenden Aufbewahrung halten Kleidungsstücke länger. Handwäsche kommt dann nicht sorglos in die Waschmaschine, sondern behält durch das schonende Waschen die Farbe und Form.

Daher schadet es nichts, auch mal dem Kleiderschrank auszumisten und sich von nicht mehr getragenen Kleidungsstücken zu trennen. Diese können ja vielleicht zum neuen Lieblingsstück eines anderen Secondhand-Käufers zu werden.

Nachhaltig Leben mit weniger Fleisch

Die Ernährung ist ein großer Bereich, bei dem Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft verschmutzt werden. Die Massentierhaltung gilt als größter Verursacher von Treibhausgasen. Für den Anbau von Futterpflanzen für Nutzvieh roden Landwirte Waldflächen, betreiben Monokulturen und schädigen den Boden. Die Nutztiere und ihre Verarbeitung zu Fleisch verbrauchen Unmengen an Wasser, Energie und produzieren ebenfalls Gase.

Ressourcenschonend, umweltfreundlicher und vor allem tierfreundlicher ist es, auf Fleischprodukte aus der Massentierhaltung zu verzichten. Biofleisch aus der Region ist der beste Weg, den Fleischesser gehen können. Biohöfe behandeln die Tiere etwas artgerechter, achten darauf, woher die Futtermittel stammen und lange Transport- und Verarbeitungswege entfallen. Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, versucht am besten, fleischfreie Tage mit Bio-Fleischprodukten einzulegen, und sich grundsätzlich fleischarm zu ernähren. Übermäßiger Fleischkonsum, vor allem verarbeitete Produkte wie Wurst, wirkt sich schädlich auf die Gesundheit und den menschlichen Körper aus. Nur ein- oder zweimal in der Woche Fleisch zu essen, schützt die Umwelt und die eigene Gesundheit.

Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt und ökologischer leben möchte, erreicht das vor allem mit dem Motto: saisonal, regional und selbst gemacht. Denn so entfallen Transportwege, die Emissionen verursachen, einzelne Schritte der Verarbeitung, die Energie verbrauchen und Verpackungsmüll.

Weitere Inspirationen und unseren Saisonkalender für Obst & Gemüse findet Ihr übrigens in unserer Food-Rubrik mit zahlreichen Tipps und Ideen rund um vegetarische und vegane Ernährung.

Mehrwegverpackungen bevorzugen

Eines der größten Probleme für die Umwelt ist Müll. Plastikmüll, verbrannter Müll oder Mikroplastik beeinflussen den Boden, die Luft und das Wasser. Mikroplastik verschmutzt die Meere für den Menschen nicht sichtbar wie Plastikbecher oder anderer Müll. Die Wirkung auf die Wasserqualität und das natürliche Zusammenspiel des Ökosystems ist fatal. Die Lösung ist, weniger Müll zu produzieren. Im Alltag lässt sich das durch den Verzicht auf Einwegverpackungen umsetzen. Wer im normalen Supermarkt einkauft, kommt um Plastikverpackungen kaum herum. Nicht jeder hat Zeit, den örtlichen Wochenmarkt zu besuchen und dort gibt es nicht alle benötigten Produkte. Unverpackt-Läden sind mittlerweile zwar weit verbreitet, aber noch lange nicht überall. Einzelne Initiativen in den Supermärkten greifen das Problem auf. Für Obst und Gemüse stehen Papiertüten und Obstnetze zur Verfügung. Plastiktüten für den Einkauf gibt es nicht mehr gratis. Es empfiehlt sich, auf Stoffbeutel oder Rucksäcke für den Transport umzusteigen. Manche Supermärkte bieten an der Käse- und Fleischtheke an, eigene Behälter zu befüllen.

Ein erster Schritt für den umweltschonenden Einkauf führt in Richtung Mehrweg, dort wo es zumindest möglich ist. Am besten ist es, auf Glas und Papier bei Verpackungen zu setzen, da diese sich am umweltverträglichsten recyceln lassen. Glaspfandflaschen sind schwer, aber besser als PET. Milchprodukte, Getränke oder Konservengemüse sind in vielen Fällen in Glas verpackt verfügbar. Teilweise sind sie sogar Teil eines Pfandsystems. Biomärkte sind bei der Produktion und den Herstellungsprozessen der verkauften Waren häufig umweltbewusster. Bei den Verpackungen besteht allerdings Nachholbedarf. Auch in Bioläden findet sich oft Plastik und Kunststoff in den Verpackungen. Daher gilt, dass egal, wo der Einkauf stattfindet, Kunststoffe zu vermeiden, und Mehrwegflaschen zu bevorzugen sind.

Ökostrom nutzen

Kaum ein Schritt hin zum ökologischeren Handeln im Alltag ist einfacher als der Wechsel des Stromanbieters. Innerhalb von wenigen Minuten lässt sich bequem im Internet der passende Anbieter finden und wechseln.

Kohle, Öl und Gas als fossile Energiestoffe sind nicht nur dreckig durch die ausgestoßenen Emissionen. Ihr Abbau zerstört ganze Landstriche. Atomstrom wäre umweltverträglicher, gäbe es nicht die Frage nach dem Umgang mit dem Atommüll und die Gefahr eines Unfalls. Es widerspricht dem Prinzip der Nachhaltigkeit, Probleme wie die richtige Lagerung des Atommülls folgenden Generationen zu überlassen. Daher ist Atomstrom bisher keine umweltfreundliche Alternative zu Kohle und Gas. Erneuerbare Energien hingegen produzieren weniger Müll und sind ressourcenschonend und klimafreundlich.

Ökostrom entsteht aus Wind-, Sonnen- oder Wasserkraft. Eine weitere Variante der Stromgewinnung ist die aus Biomasse. Da bei der Verbrennung Abgase entstehen, ist die Herstellung nicht so umweltfreundlich wie die anderen drei Methoden. Ökostrom ist mittlerweile nicht mehr teurer als Strom aus fossilen Ressourcen. Bei einem Wechsel ist darauf zu achten, dass es sich wirklich um einen Ökostromanbieter handelt. Viele Stromanbieter nutzen den Begriff und produzieren zugleich Strom aus fossilen Stoffen. Bei einem Wechsel sind die klassischen Tipps zu beachten. Keine Vorkasse und flexiblen Vertragsbedingungen hinsichtlich der Zahlung und Laufzeit versprechen Seriosität. Achtet dabei auch immer auf die renommierten Ökostrom-Siegel.

Nachhaltig leben – Einfach Kleine Schritte machen und anfangen

Nachhaltiger leben ist für viele Menschen mit steigenden Preisen und Mühe verbunden. Aber mit einigen, wenigen Schritten lässt sich das eigene Verhalten umweltfreundlicher gestalten. Wer zuerst ein Bewusstsein dafür schafft, erkennt, dass es nicht nur Verzicht bedeutet. Kleine Entscheidungen kann jeder Mensch ohne große Einbußen treffen. Nachhaltig leben heißt, sich über die Herkunft und die Auswirkungen von Produkten zu informieren. Ein bewussterer Konsum hilft letztendlich, Geld zu sparen oder andere Optionen wahrzunehmen. Nachhaltigkeit führt dazu, die eigene Region, die regionalen Hersteller kennenzulernen und sich neue Themen zu erschließen.

Wer den ersten Schritt wagt, entdeckt viele andere Möglichkeiten, sein Verhalten umweltbewusster zu gestalten. Das trifft alle Bereiche des Alltags ob den Haushalt, die Hobbys oder den Beruf. Warum nicht mal eine neue, grüne Suchmaschine nutzen oder zum Wochenmarkt gehen? Es ist nicht nötig, gleich den gesamten Lebensstil umzukrempeln. Wesentlich effektiver ist es, mit Entdeckerlust neue Sachen auszuprobieren und diese bei Gefallen beizubehalten.

Weitere Anregungen zu mehr Nachhaltigkeit in Eurem Leben dazu findet Ihr übrigens in unserem Artikel Nachhaltigkeit – Was kann ich tun?

Leben ohne Auto – Ein Erfahrungsbericht & aktuelle Alternativen

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Ein Leben ohne Auto ist möglich und bietet viele Vorteile – für das Konto, die Gesundheit und das gute Gewissen. Meine Erfahrungen, aktuell genutzten Alternativen und Ideen zum Thema möchte ich im folgenden Beitrag teilen. Fokus liegt hierbei auf die Fortbewegung im Alltag; weite Urlaubsreisen / Flüge etc. wären nochmal ein eigenes Kapitel.

Die Vorgeschichte

Bis vor einigen Jahren besaß ich selber noch ein Auto, welches sich aber aufgrund der Nähe zu einer U-Bahn-Station hier in Hamburg und der Änderung der eigenen Haltung zu unseren Herzensthemen Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit der Zeit immer mehr “todgestanden” hat. Somit habe ich es irgendwann schweren Herzens verkauft und habe mich unmittelbar danach und erstaunlicherweise eher befreit als eingeschränkt gefühlt. Das ist besonders beachtlich, da ich zuvor und seit dem 18. Geburtstag IMMER ein Auto hatte und es auch stets mit viel Wertschätzung und Freude genutzt und auch mal daran gebastelt habe.

Natürlich traten nach Verkauf des Wagens zeitnah viele neue Situationen auf, um die ich mir vorab wenig Gedanken gemacht habe und die demnach nach neuen Überlegungen und Lösungen verlangt haben. Bei der Suche nach Alternativen für den jeweiligen Bedarf habe ich dabei auch möglichst immer die Aspekte Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, Komfort und Kosten im Blick gehabt. Dazu mehr im folgenden Abschnitt.

Disclaimer: Mir ist bewusst, dass sich die folgenden Punkte nicht überall abbilden lassen und ich teile hier lediglich meine eigene Situation und Erfahrungen mit. Im ländlichen Raum sieht es mit dem Bedarf um ein eigenes Auto schon ganz anders aus. Auch für Familien und Menschen mit Einschränkungen kann sich die Situation gleich ganz anders darstellen. Dennoch möchte ich hier einmal aufzeigen, welche Vielfalt wir mittlerweile an vielen Orten zur Verfügung haben, wenn es um unsere eigene Mobilität geht.

Meine aktuellen Mobilitätslösungen – Es gibt viele Wege zum Leben ohne Auto

Und wie komme ich aktuell von A nach B? Im Laufe der Zeit stellte sich im Kopf eine ganz andere Haltung zu dem Thema Fortbewegung ein. Habe ich heute eine Tour vor mir, schaue ich ganz automatisch in den Apps der Bahn oder den bekannten Carsharing-Anbietern nach oder ich schwinge mich aufs Rad, laufe auch gern einige Strecken – es gibt eine große Vielfalt an Möglichkeiten, von denen ich einige selbst genutzte hier kurz vorstellen möchte:

Öffentlicher Nahverkehr – ÖPNV

Der Klassiker – hier in Hamburg sind wir mit dem HVV wirklich gut aufgestellt, was das Thema öffentlicher Nahverkehr angeht. Qualität und Taktung passen weitestgehend und viele Arbeitgeber subventionieren das Ticket-Abo sogar, sodass U-Bahn, Bus und S-Bahn für viele Pendler noch immer das Mittel der Wahl sind. Ich nutze den ÖPNV nahezu täglich, um zur Arbeit oder “in die City” zu kommen.

Update Juli 2020: Durch die Corona-Situation stellt sich die Lage diesbezüglich noch immer etwas geändert dar. Ich fahre weniger, dennoch wird der ÖPNV von vielen wieder stark genutzt, zumindest nach eigenen Beobachtungen.

Die Bahn kommt… und manchmal sogar pünktlich

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Die Deutsche Bahn als Alternative zum eigenen Auto
(Foto: Unsplash / Daniel Abadia)

Für Wochenendbesuche bei der Familie und weitere Touren nutze ich in der Regel das Angebot der Deutschen Bahn. Zusammen mit einer Bahncard 25 und rechtzeitiger Buchung (und damit verbunden die Nutzung der Sparpreise) komme ich so schon seit einigen Jahren entspannt und vergleichsweise günstig durchs Land, auch wenn es – wie sollte es auch anders sein – hier und da mal klemmt. Dennoch weiß ich es mittlerweile sehr zu schätzen, während der Fahrt zu schreiben, zu lesen oder auch einfach mal ein paar Schritte gehen zu können oder eine Runde die Augen zuzumachen , was auf der Autobahn eher seltener möglich war. Zudem lerne ich in der Bahn auch immer wieder mal interessante Menschen kennen, so dass jede Fahrt auch wieder Neues bringt.

Für Fahrten ins Umland nutze ich auch gerne die bundeslandbezogenen Gruppentickets. Gerne fahre ich am Wochenende mal ans Meer und habe dabei das große Glück, mit Hamburg einen guten Ausgangspunkt für Tagestouren an Nord- und Ostsee zu haben. Hier bietet sich dann z.B. das Schleswig-Holstein-Ticket an, mit dem man für 29 € einen ganzen Tag lang alle Regionalzüge des Bundeslands nutzen kann. Für nur 3 € mehr kann eine zweite Person mitfahren, so dass letztlich jeder nur noch 16 € für eine Fahrt nach Sylt und zurück zahlen würde. Schnapper! Das Ganze gilt für Gruppen mit bis zu 5 Personen (Kosten: 45 € – was 9 € pro Fahrgast bedeutet). Details und mehr Infos zu den Regionaltickets findet Ihr auf der DB-Seite für Tickets pro Bundesland.

Carsharing – Share Now & Co.

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Carsharing als Alternative zum eigenen Auto
(Foto: Unsplash / Share Now)

Der Markt der Carsharing-Angebote ist nach wie vor in Bewegung. Es wird ausgebaut, konsolidiert, andere Anbieter verschwinden wieder – dennoch ist Carsharing weiterhin ein Konzept der Zukunft, da der Individualverkehr nach Meinung vieler Experten gerade in Ballungsräumen längst als überholtes und nicht dauerhaft tragbares Konzept gilt – Stichwort: Verkehrskollaps, Abgase und Platzverbrauch der Straßen-Infrastruktur, den man für Radwege oder Grünflächen etc. besser nutzen könnte. Carsharing ist im Rahmen von mehr Nachhaltigkeits-Entwicklung und Stadtplanung somit ein wichtiger Aspekt. Bei einer ausreichend großen Flotte (und somit hohe Anzahl an verfügbaren Autos, die nicht kilometerweit entfernt stehen, was für die Akzeptanz der Angebote sehr relevant ist) ist Carsharing daher auch für mich immer eine nette Alternative, besonders wenn man z.B. am Wochenende abends nicht mehr mit den “Öffis” fahren möchte (dann aber nur nüchtern natürlich!) oder den Einkauf aus dem Supermarkt, Baumarkt etc. nicht anders transportieren kann oder will.

Mittlerweile stoßen auch Anbieter mit etwas anderem Konzepten auf den Markt, wie z.B. MILES, bei denen man nach Strecke und nicht nach Zeit abrechnet, was ich gerade in den stets vollen Straßen der Großstadt wirklich sehr fair finde. Ich bin gespannt, wie sich das Modell in den kommenden Jahren weiterentwickelt.

Mietwagen

Noch immer der Klassiker, wenn auch aus Klimasicht noch nicht optimal. Für Tages- und Wochenendtouren und damit verbundenem Wunsch nach Flexibilität oder der Möglichkeit, auch mal mehr transportieren zu können, als in einen Koffer oder Rucksack passt, ist es für mich noch immer das Fortbewegungsmittel der Wahl, sollten die oben genannten (ÖPNV, Carsharing und DB) zeitlich oder örtlich nicht passend zur Verfügung stehen können.

Taxi, Moia & Uber

Nutze ich äußerst selten, nicht zuletzt aus Kostengründen. Die Konzepte selbst sind natürlich weiterhin wichtig und attraktiv, wenn auch die Einen gerne über die Anderen schimpfen. In den letzten 3 Jahren bin ich vielleicht 4x Taxi gefahren – dann meist Nachts (Rückweg von Parties etc.) oder weil die Anbindung der bevorzugten Alternativen in den Fällen doch etwas mau war.

Bikesharing – Stadtrad & Co.

Ich bin großer Fan von Bikesharing-Modellen. Sie sind ideal für kurze Strecken und falls ich doch einmal zeitsparend, aktiv und ohne ÖPNV von A nach B kommen möchte.

In Hamburg haben wir mit dem Stadtrad einen guten Anbieter an der Hand, der mit einem gut ausgebauten Netz und vielen, qualitativ guten Rädern punkten kann. Auch Lastenräder lassen sich ausleihen. Das Konzept gibt es mittlerweile in vielen größeren Städten.

Vor- und Nachteil: Die Abgabe erfolgt immer an festen Stationen, um die Buchung korrekt beenden zu können. Das verhindert zwar das “Wildparken” wie bei den E-Scootern, mindert die Flexibilität jedoch auch etwas, womit ich aber in den meisten Fällen gut leben kann.

Fahrrad-Leasing über den Arbeitgeber

Ein Leben ohne Auto wird mittlerweile auch von Firmen unterstützt. Immer mehr setzen mit dem Angebot, ein Fahrrad über die Firma leasen zu können, ein Zeichen für mehr Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Steigerung der Attraktivität für ihre (potentiellen) Mitarbeiter.

Beim Fahrrad-Leasing könnt Ihr Euch über einen Leasing-Anbieter bei einem Partner-Fahrradladen oder -Shop ein Bike aussuchen und der Dienstleister klärt die Formalien mit Eurem Arbeitgeber. Ihr zahlt dann eine monatliche Rate, die direkt vom Bruttolohn einbehalten wird. Nach einem vorab definierten Zeitraum könnt Ihr dann entscheiden, ob Ihr das Bike behalten oder zurückgeben wollt. Behalten kann sich lohnen, denn insgesamt spart man durch die Steuervorteile auf diesem Weg einiges – das können Euch die Anbieter oder Eure Firma aber sicher besser erklären. 😉 Weiterer Vorteil: Das Rad könnt Ihr dann dienstlich und privat nutzen, auch können Familienmitglieder darüber mit neuen Rädern versorgt werden. Oft ist im Leasing-Zeitraum auch ein Servicepaket enthalten, sodass Ihr immer ein zuverlässiges Fahrrad zur Verfügung habt. Ein großer Anbieter ist hier z.B. Jobrad – auf deren Website Ihr auch mehr zur Funktionsweise und Abwicklung erfahren könnt. Anbieter gibt es hier aber noch weitere – fragt daher doch einfach mal in der Personalabteilung nach, ob auch Euer Arbeitgeber etwas in der Art anbietet. Oder Ihr bringt es mal als Verbesserungsvorschlag für mehr Umweltfreundlichkeit ein, sollte Eure Firma das Thema noch nicht kennen. 😉 Besonders vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung des Corporate Social Responsibility – Themas eine interessante Möglichkeit und Win-Win für Arbeitgeber, Mitarbeiter und Umwelt.

Fahrräder lassen sich auch mieten

Auch spannend ist in dem Zusammenhang die Möglichkeit, ein Fahrrad einfach zu mieten, wie es z.B. bei Swapfiets möglich ist. Ein interessantes Konzept, was ich bald auch selber einmal ausprobieren möchte. Hier kann man ein Bike inkl. Service mieten – das Angebot ist mittlerweile in immer mehr Städten verfügbar.

E-Scooter 

Von E-Scootern halte ich aktuell wenig, möchte sie dennoch in die Gesamtbetrachtung einbeziehen. Der Sinn hat sich mir leider noch nicht wirklich erschlossen, nutzen viele Menschen diese Teile doch eher, um auch die letzten paar Hundert Meter von der Bahn nach Hause nicht laufen zu müssen. Zudem stehen sie (zumindest hier in Hamburg) noch immer wild in der Gegend herum und fallen mir meist auch nur dann auf. Weiterhin gelten sie für viele auch als unnötiger Elektroschrott, da ihre Haltbarkeit durchaus begrenzt ist. Und so günstig sind E-Scooter auch nicht in der Ausleihe… daher laufe ich die Strecken dann doch lieber, die mit den E-Scootern grundsätzlich abgedeckt werden sollen.

Weitere Alternativen zur Fortbewegung ohne Auto

Laufen

Ja, Ihr lest richtig! Eine völlig unterschätzte Form der Fortbewegung, wenn man so manche Leute sieht (s. E-Scooter oben). Ich laufe sehr gerne und lasse – sofern es zeitlich möglich ist – dafür auch gerne Fahrrad und ÖPNV links liegen. Es ist kostenlos, gesund und garantiert umweltfreundlich. Außerdem lässt es Zeit, sich auch mal umzuschauen, was sonst oft zu kurz kommt. Und für die eigene Gesundheit schadet es auch nix, mal eine Station eher aus Bus und Bahn auszusteigen und die restliche Strecke zum Ziel zu Fuß zurückzulegen. Für Besitzer einer Smartwatch mit täglichem Schritteziel ist es sogar ein wichtiger Aspekt, denn wer nicht noch extra Sport macht und dazu einen Bürojob hat und viel sitzt, hat es im Alltag oft schwer, das anvisierte tägliche Schrittzahl zu erreichen. 😉

Freunde fragen, die ein Auto besitzen

Sicher ein etwas streitbarer Punkt – ich frage sehr ungern andere, ob sie mich fahren können oder ob ich ihr Auto ausleihen kann. Ich möchte möglichst autark entscheiden und nicht das Gefühl haben, andere “anzubetteln” auch wenn es vielleicht gar nicht so gesehen wird. Ist sicher alles Einstellungssache, aber bisher bin ich noch ohne diese Möglichkeit ausgekommen.

Außerhalb der Städte ist noch viel zu tun

Alle vorangegangenen Beispiele zeigen, dass es zumindest im städtischen Umfeld mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten gibt, sich fortzubewegen und ein Leben ohne Auto zu ermöglichen. Jetzt kommt dennoch ein großes ABER: Im ländlichen Raum profitiert man von vielen Vorteilen noch nicht.

Auf unserem Instagram-Account erhalten wir bei diesem Thema immer durchaus gemischtes Feedback. Als Städter ist es natürlich vergleichsweise einfach, Alternativen zum Auto zu finden. Anders sieht es dann schon in ländlicheren Gegenden aus, die kaum an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind und wo auch die Infrastruktur nicht so dicht gesiedelt ist. Wenn der nächste Supermarkt ein paar Kilometer entfernt ist, geht es oft nicht ohne ein eigenes Auto.Und auch das Ärztenetz wird immer dünner (aktuell ein viel diskutiertes Thema) und gerade ältere Menschen sind dann auf eine Mitfahrmöglichkeit angewiesen, wenn sie ihren Arzt besuchen wollen/müssen. Hier helfen dann oft nur private Kontakte, Taxis oder selbst organisierte Fahrgemeinschaften. An der Stelle gibt es auf jeden Fall noch großen Nachholbedarf.

Leben ohne Auto – Zusammenfassung und Ausblick

DEN optimalen Weg gibt es daher wohl leider noch nicht und manchmal geht das autofreie Leben auch auf Kosten des Komforts und der Flexibilität. Dennoch lebe ich mittlerweile seit mehreren Jahren diesen Weg und habe noch für jede Angelegenheit und Reise eine passende Alternative gefunden. Und neben dem guten Gefühl, wieder eine Kleinigkeit zum Schutz der Umwelt und besseres Klima beigetragen zu haben, ist es natürlich auch eine stets spürbare Kostenersparnis, da ich keinerlei laufende Kosten für ein Auto habe. Versicherungen, Wartung, Wertverlust, Reifenwechsel, Wäsche etc. – all’ das kann ich mir sparen – finanziell und zeitlich. Macht den Kopf auch gleich ein Stück freier. 😉

Und doch ein Geständnis: Manchmal vermisse ich das eigene Auto

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Ein (eigenes) Auto ist auch immer noch ein Gefühl von Freiheit
(Foto: Unsplash / Averie Woodard)

Es gibt trotz aller komfortablen Alternativen immer mal Momente, in denen ein eigenes Auto praktisch oder einfach “nice to have” wäre. Einfach reinsetzen und losfahren, wann und wohin ich will – immer eine gewisse Freiheit dabei verspüren, wie toll! Aber sind das vielleicht noch verbliebene alte Denkmuster? Wie sich im Verlauf des Artikels zeigt, gibt es für 99% der Fälle eine gute Lösung und den damit manchmal verbundenen Planungs – und Organisations-Aufwand merke ich mittlerweile kaum noch. Dennoch kann ich es nicht leugnen, dass Autofahren auch Spaß macht, wenn man nicht gerade im Feierabendverkehr oder Stau steht. Und es gibt mit Tesla und neueren E-Autos auch Modelle und Technologien, die ich einfach interessant und schick finde. Aber das kann und darf aktuell kein Argument sein, wieder auf ein eigenes Auto umzuschwenken, zumal diese Autos es auch preislich noch ganz schön in sich haben und die Lade-Infrastruktur bekanntermaßen noch verbesserungswürdig ist – mal vom Problem der Akkus (Haltbarkeit und Umstände der Förderung der notwendigen Rohstoffe) ganz abgesehen.

Leben ohne Auto für immer? Sicher nicht!

Daher warte ich aktuell mit einer erneuten Anschaffung, bis Technologien, Infrastruktur und Bedarf im Einklang sind. Ich sehe E-Autos z.B. aktuell eher noch als Zwischenlösung und bin gespannt, was sich im Bereich der Wasserstoff-Technologien in den nächsten Jahren noch so tut. Solange möchte ich möglichst mit dem Kauf eines Autos warten.

Es kann sich natürlich aus privaten oder beruflichen Gründen schnell ein Bedarf ergeben, der dann aus Vernunft gedeckt werden muss. Sei es ein Umzug in eine Ecke, die weniger gut mit Alternativen aufgestellt ist; Gleiches gilt für einen möglichen neuen Arbeitgeber, der “ungünstig” liegt. Und was ist, wenn man ganz unverhofft Nachwuchs bekommt und viel mehr Flexibilität und Platz benötigt? Auch kann ich mir vorstellen, später mal einen Camper oder umgebauten Transporter zu fahren, um flexibel und individuell reisen zu können, sofern es da sparsame und umweltfreundliche Modelle gibt.

So oder so ist das Auto ein Thema, dass mich, das Nachhaltify-Team und sicher viele andere Menschen aktuell sehr beschäftigt. Wir bleiben am Ball und sind gespannt, wie sich das Ganze noch entwickeln wird. Bis dahin bleibe ich aber autofrei und happy mit den vielen zumeist umweltfreundlicheren Alternativen, die uns geboten werden. 🙂

Titelbild:Photo by Blubel on Unsplash

Seifenblasen selber machen – ohne Glycerin

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Seifenblasen selber machen – geht auch ohne Glycerin ganz einfach. Mir war es wichtig ein Rezept ohne Glycerin zu finden, weil ich Zutaten brauche, die ich immer zuhause habe.

Wenn kleine Kinder die Seifenblasen auskippen…

Denn wer kennt es nicht: Die Kinder wollen IMMER selbst die Seifenblasen halten, bücken sich einmal und kippen sich alles auf die Schuhe🤣 Dann ist es Sonntag, es gibt keinen Nachschub und die Seifenspielerei hat ein jähes Ende. Soviel Seifenblasen können und wollen wir gar nicht nachkaufen. Wir befüllen sie dann selbst wieder und machen sie auch nur hab voll, damit nicht so viel ausgekippt werden kann.

Ich übertreibe natürlich ein bisschen, aber ist schon SEHR oft passiert und daher hier ein “Notfallrezept für Seifenblasen”.

ANLEITUNG: Seifenblasen selber machen – ohne Glycerin

…und mit einfachen Zutaten, die man immer zuhause hat.

  1. Einen großen Becher mit Wasser (200-250ml) in einen kleinen Topf gießen.
  2. Drei Esslöffel Spülmittel hinzugeben, gut umrühren und 10-15 Minuten stehen lassen. 
  3. Etwas Pflanzenöl (nur wenige Tropfen) hinzugeben.
  4. Dann können die Seifenblasen auch direkt schon genutzt werden.

Ergebnis: So richtig viele werden es zwar nicht, auch sind keine Riesenseifenblasen zu erwarten. Aber es ist ein schnelles, einfaches Rezept, wenn die Kinder gerade unbedingt Seifenblasen spielen wollen und es gibt einen weiteren Vorteil, den ich beobachtet habe. Die selbstgemachten Seifenblasen halten zum Teil beeindruckend lange und lagen zum Teil Minutenlang auf dem Rasen. Das war super zu beobachten und genau so ist auch mein Foto oben entstanden.

Warum ohne Seifenblasen ohne Glycerin?

Dabei verzichten wir bewusst auf Glycerin, weil Glycerin aus Erdöl oder Palmöl hergestellt wird. Weil wir beides aus ökologischen Gründen vermeiden wollen, ersetzen wir sie ganz bewusst. Zudem hatte ich kein Glycerin zuhause und wollte natürlich nicht extra welches bestellen. 

Kommentiert unseren Beitrag gerne, wenn ihr Seifenblasen liebt und wenn ihr auch schon einmal selbst gemacht habt, dann schreibt uns gerne welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

6 Tipps zum Stromsparen im Homeoffice

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Stromsparen im Homeoffice

Stromsparen im Homeoffice geht einfach, wenn ich bewusst an einige “Stromspar-Klassiker” denke, wie bspw. den Rechner ausmachen, wenn ich ihn nicht wirklich benötige.

Auch wir als Nachhaltify-Team arbeiten in unseren Jobs aktuell zum größten Teil im Homeoffice und haben ein paar einfache Tipps zusammengestellt um stromsparend und nachhaltig den Büroalltag zu Hause gestalten zu können und das nicht nur zu Coronazeiten.

Ich habe auf schnelle und einfache Tipps geachtet, die nicht mit “Stromverbrauch messen” oder “Stromanbieterwechsel” zu tun haben sondern direkt umsetzbar sind. Denn wer setzt sich im Homeoffice schon hin, kauft sich ein Strommessgerät und vergleicht alle Geräte bevor es morgens an die Arbeit geht? Strom messen und Strommessgeräte sind zweifelsfrei ein sehr guter Weg um im Haushalt starke Stromverbraucher zu entdecken. Energiekostenmessgeräte gibt es bspw. von Brennenstuhl auch schon für ca. 15 EUR, aber jetzt für das Homeoffice braucht es aus unserer Sicht andere Tipps.

Stromsparen im Homeoffice mit 6 einfachen Tipps

  1. Besser einen Laptop als einen PC verwenden, weil diese meist weniger Strom benötigen
  2. Tageslicht nutzen, also die richtige Position des Arbeitsplatzes zuhause wählen, sodass man kein oder wenig Licht anschalten muss. Dabei gilt auch Licht ausschalten in den Räumen, in denen Du nicht bist und natürlich sind LED-Leuchtmittel energiesparender als alte Glühbirnen.
  3. Stromsparmodus vom PC oder Laptop aktivieren bzw. so einstellen, dass er schon nach kurzer Zeit anspringt. So kann bspw. auch  während längerer Telefonaten oder in der Mittagspause Strom gespart werden.
  4. Nebenbei-Geräte ausschalten – also alles was nicht wirklich gebraucht wird. Ist das Musikstreaming den ganzen Tag notwendig?
  5. am Feierabend Geräte ganz ausschalten. Hier reicht nicht der Sleep oder Stromsparmodus, sondern am besten Rechner ganz runterfahren. Da gilt im Übrigen auch für den Router. Oder braucht ihr die ganz Nacht WLAN?
  6. Zusatztipp: Thermoskannen mit Tee oder Kaffee können Strom sparen, weil der Wasserkocher oder die Kaffeemaschine seltener eingeschaltet wird. Kleinvieh spart auch Strom 🙂

Stromsparen im Homeoffice – Stromanbieterwechsel

So, jetzt kommt am Ende doch noch der Tipp zum Stromanbieterwechsel, denn natürlich können so Stromkosten gespart werden. Wer aber auch Nachhaltigkeit achtet, dem geht es nicht nur um Kostensenkung, sondern der achtet allgemein daraus möglichst viel Strom zu sparen. Einer zweiter Aspekt wie man sich neben Stromsparen im Homeoffice noch aktiv für die Umwelt einsetzen kann ist die Wahl eines Ökostromanbietern.

Hier ganz klar unsere Empfehlung auf Ökostromsiegel zu achten, dazu lest im am besten unseren Ratgeber-Ökostromsiegel zu dem Thema. Hier wird erklärt welche Siegel es gibt und was die Siegel genau bedeuten.

 

Photo by Dayne Topkin on Unsplash

8 Tipps um lokale Unternehmen in der Corona-Krise zu unterstützen

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Die Corona-Krise betrifft uns alle. Viele Menschen haben bereits ihre Arbeit verloren, zahlreiche Betriebe mussten schließen. Ob sie je wieder aufmachen können, hängt auch von deinem Engagement ab. Denn mit deiner Kaufentscheidung triffst du täglich eine Wahl! Erfahre hier wie du lokale Unternehmen in Zeiten des Coronavirus unterstützen kannst – und ganz nebenbei noch für mehr Nachhaltigkeit sorgst.

1. Termine nicht stornieren, sondern verschieben

Hast du von deiner Freundin Tickets für dein Lieblingstheater bekommen und die Veranstaltung musste abgesagt werden? Statt dir das Geld auszahlen zu lassen, warte ab und lass dir einen Gutschein ausstellen. Damit unterstützt du das Theater und kannst so hoffentlich auch in Zukunft noch eine Vorstellung besuchen. Gleiches gilt für Termine im Massagestudio oder beim Kosmetiker, Konzerttickets oder Kochkurse, für die du bereits bezahlt hast. Nach einem Gutschein zu fragen statt das Geld zurückzufordern, hilft kleinen Betrieben enorm. Du kannst sogar noch einen Schritt weitergehen und in diesen Zeiten den Betrieb deiner Wahl mit dem Kauf eines Gutscheins unterstützen! Die Betreiber werden sich freuen! Das funktioniert übrigens auch mit Kleidung. Auf Stammi.de (Seite aktuell nicht erreichbar – Stand 05.09.2021) gibt es eine Übersicht über Läden, bei denen du online Gutscheine kaufen kannst. Wenn die Krise vorbei ist, kannst du dir dann etwas gönnen, dich für deine Disziplin während der Zeiten des Coronavirus belohnen und dir ein neues Outfit zulegen.

2. Mach eine kleine Freude mit Blumen oder Geschenken

Du kannst deine Mama wegen des Coronavirus an ihrem Geburtstag nicht besuchen? Nicht wie immer sonntags mit Oma Kuchen essen? Oder hast deine beste Freundin schon lange nicht mehr anders gesehen, als durch die Webcam? In solchen Zeiten kann man mit kleinen Gesten ganz einfach ein Lächeln aufs Gesicht der Lieben zaubern. Wie wäre es, wenn du online Blumen bestellst? Am besten du googelst (oder nutzt Ecosia) nach dem Blumenladen in deiner Nähe und rufst einfach einmal an oder schreibst deine Bestellung per E-Mail. Gleiches gilt für Geschenkläden. Oft findest du dort liebevoll in Handarbeit hergestellte Unikate und Geschenkideen, die von den Ladenbesitzern mit Bedacht ausgewählt wurden. Oder wie wäre es mit einer schönen Geschenkkarte * von diese-klappkarten.de? Sieht nach einem reinen Onlineshop aus? Nicht ganz – auch dieses Unternehmen vertreibt vorrangig über lokale Händler, die aktuell selber geschlossen sind oder Probleme haben. Manchmal muss man in der Tat etwas um die Ecke denken, um den Richtigen zu helfen.

3. Lies mal wieder ein Buch

Gerade können wir all die Dinge machen, für die wir sonst keine Zeit finden. Vielleicht ein gutes Buch lesen? Statt wie gewohnt auf Amazon zu bestellen, kannst du dich auch online nach kleineren Buchläden umsehen, die nun auch Lieferungen anbieten. Informationen dazu findest du entweder über die Webseite, per E-Mail oder Anruf heraus. Selbst wenn auf der Internetpräsenz dieser Service noch nicht angeboten wird, vielleicht macht dein Anruf den Unterschied und der kleinen Buchhandlung ums Eck gefällt die Idee mit der Lieferung. Vielleicht ist deine Lieblingsbuchhandlung ohnehin schon dabei! Schau einfach auf Genialokal, dort findest du kleine Anbieter und lokale Unternehmen und kannst direkt online Bücher bestellen. Nicht immer ist Amazon übrigens die günstigste Lösung. Wenn du bedenkst, dass du auch die Lieferkosten tragen musst, kann es unterm Strich sogar günstiger sein, dein Buch bei einem Laden in deiner Umgebung zu bestellen. In puncto Nachhaltigkeit sammelst du in jedem Fall Pluspunkte, schließlich muss die Ware nicht einmal quer durch Deutschland transportiert werden.

4. Bestell dein Lieblingsessen nach Hause

Dein Stammcafé hat zu und auch dein Lieblingsrestaurant ist geschlossen? Ruf an und frage, ob sie einen Lieferservice bieten, vielleicht inspiriert das den ein oder anderen Gastronomen dazu, in neue Gefilde vorzudringen. Eventuell ist auch Selbstabholung eine Idee – so kommst du zu deinem leckeren Essen und das Restaurant zu ein wenig Umsatz. Wenn sich die Idee herum spricht, umso besser. Auf den Webseiten Gastroretter, Ladenretter, LocalGastro und vielen mehr findest du schon eine kleine Auswahl.

5. Backfrische Brötchen zum Quarantäne-Frühstück

Du träumst auch in Zeiten des Coronavirus von backfrischen Brötchen? Finde heraus, ob dein Bäcker ums Eck noch offen hat, bei vielen ist das der Fall. Es müssen lediglich bestimmte Sicherheitsbedingungen eingehalten werden. Je nach Ladengröße darf man zum Beispiel nur einzeln eintreten. Die leckeren Brötchen gibt es trotzdem noch und du leistest mit dem Kauf einen wichtigen Beitrag. Wie wichtig der ist, machte der Bäcker Gerhard Bosselmann aus Hannover klar, der online eine Berühmtheit wurde. Mit Tränen in den Augen ruft er die Menschen auf: “Bitte gehen Sie zu Ihrem Bäcker um die Ecke – scheißegal, wie der heißt. Gehen Sie einfach hin, denn Sie retten damit Arbeitsplätze!”

6. Unterstütze lokale Unternehmen: Support your local fitness club

Von der Krise betroffen sind nicht nur Buchhandlungen, Restaurants und Cafés, sondern auch kleine Fitnessclubs, Tanzschulen oder Yogakurse. Diese kann man ebenfalls während der Krise unterstützen. Manche der Studios bieten aktuell Online-Fitness-, Yoga- oder Tanzkurse an. Das ist ein super Service, den Sportfans wahrnehmen sollten. Im Idealfall animiert ihr auch eure Freunde, online teilzunehmen, so wird eine größere Reichweite generiert und ihr werbt potentielle neue Kunden. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dem Kursleiter einen virtuellen Kaffee zu spendieren. Das ist nicht nur als gute Geste sehr wertvoll und unterstützt die Moral, sondern spült ein wenig Kleingeld in die Kassen. Wenn du kein Fans von Gruppenkursen bist, kannst du bei deinem lokalen Fitnessclub auch anfragen, ob sie beispielsweise die Hantelsets verleihen. So musst du dir kein teures Set für zuhause kaufen und das Gym bekommt immerhin eine kleine Unterstützung. Aber Achtung: Desinfizieren nicht vergessen!

7. Coronavirus oder nicht: Kaufe lokal

Versuche lokal einzukaufen, auch während der Krise. Viele kleine Bioläden dürfen noch geöffnet haben. Jeder Einkauf zählt! Das gilt bei den kleinen ganz besonders. Wenn du nicht selbst in den Laden gehen möchtest, frag nach, ob sie auch liefern. Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleine Anbieter von Gemüse- und Obstkisten, bei denen du entweder einmalig bestellen oder ein Abo abschließen kannst. So ernährst du dich gesund und tust gleichzeitig etwas Gutes für dein Viertel – perfekt! Auf https://supporting.guru kannst du auch online bei kleinen Anbietern stöbern. Auch nach der Krise ist es aufgrund der Nachhaltigkeit übrigens sinnvoll, lokale Unternehmen zu unterstützen. Damit sorgst du dafür, dass die Vielfältigkeit nicht ausstirbt und nicht nur große Ketten überleben.

8. Gefällt mir!

Wenn du dich wirklich zu nichts anderem überreden lässt, dann unterstütze kleine Läden online. Das geht bequem vom Sofa aus, indem du ihre Social Media-Kanäle abonnierst, ein „Gefällt mir“ oder einen Kommentar hinterlässt oder dir einen Beitrag abspeicherst. Zwar können sich die Unternehmen von Followern und Likes nichts kaufen. Immerhin erhöht die virtuelle Liebe aber den Traffic und verbessern ihre Online-Präsenz, was langfristig die Marke stärkt. Es bringt nicht direkt Geld in die Kassen, aber ist besser als nichts. Es gibt auch Hashtags, mit denen du lokale Läden unterstützen kannst. Mit #findyourbookstore kannst du den Buchladen um die Ecke auch online promoten, der so neue Kunden findet. Gleiches gilt für #supportyourlocal – support your local – womit du den kleinen Laden um die Ecke unterstützt.

Schon der griechische Philosoph Sokrates wusste: „Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“ – Veränderung fängt bei uns selbst an. Wer lokale Unternehmen in Zeiten der Krise unterstützt, tut Gutes und trägt zu einer Welt mit mehr Nachhaltigkeit und Menschlichkeit bei.

Wenn ihr rausgeht, um euch ein Essen abzuholen oder bei einem lokalen Unternehmen wie dem Bioladen ums Eck einzukaufen, denkt daran: Wascht euch danach die Hände und bildet draußen keine Grüppchen. Abgesehen davon: Herzlichen Glückwunsch! Mit diesem Einkauf habt ihr die Welt ein kleines bisschen besser gemacht. Die lokalen Unternehmen werden es euch danken.

Photo by James Lee on Unsplash

Wie verhalte ich mich an der Börse während der Corona-Krise?

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Das Coronavirus ist überall und verbreitet sich schnell. Viele große und kleine Unternehmen sind unmittelbar betroffen. Das schlägt sich besonders in der Börse nieder. Wie verhält man sich als Anleger in so einer Situation?

Aktuelle Situation

Der Coronavirus nimmt direkten Einfluss auf die Börse und unsere Wirtschaft. Wir sind keine Mediziner und wissen nicht wann die Höhe der Epidemie erreicht ist. Genauso wenig werden wir Ratschläge verteilen wann der richtige Zeitpunkt ist, um Aktien nachzukaufen.

Die Börse war zunächst von dem Virus unbeeindruckt. Im Februar erreichte der DAX sogar noch Höchststände von über 13.000 Punkten. Am 09. März 2020 schloss der DAX den Tag mit knapp 10.000 Punkten ab. Der Virus hat sich auch in der Börse breit gemacht. Seither geht es rapide bergab, mit wenigen Moment des Aufschwungs.

Folgen

Besonders Airlines, Hotel und Reisegesellschaften sowie die Ölindustrie sind von dem Virus betroffen und verzeichnen erhebliche Umsatzeinbußen. Aber auch andere Branchen bekommen die Auswirkungen zu spüren. So hat sogar der Automobilkonzern VW die Produktion gestoppt.

Strategie

So viel zur aktuellen Situation an der Börse. Einige von euch sind vermutlich in grüne und nachhaltige Unternehmen in Form von ETFs oder Aktien investiert. Wie sollte man sich nun als Anleger verhalten?

Am besten erst mal abwarten bis sich die Lage beruhigt hat und vorerst keine Nachkäufe tätigen. Sparpläne kann man weiter laufen lassen. Das sollte so lange dauern, bis Unternehmen Gewinnwarnungen herausgegeben haben und wir wissen wie sich alles ungefähr entwickeln wird.

Sobald die Lage besser einzuschätzen ist wäre ein guter Zeitpunkt einzukaufen. Besonders in nachhaltige Unternehmen, deren operatives Geschäft weiterhin gut laufen und eine gewisse Nachfrage besteht. Aktuell sind bei fast allen Unternehmen die Kurse so stark gefallen, dass sich Nachkäufe lohnen.

Die Wirtschaft wird sich in Zukunft wieder erholen. Die nachgekauften Aktien und ETFs werden (langsam) steigen und buy-and-hold Anleger kommen auf ihre Kosten. Man kann sich natürlich überlegen die gestiegenen Aktien wieder zu verkaufen und neue zu kaufen, die noch nicht angestiegen sind. Aber das ist dann jedem selbst überlassen.

Die Krise tut uns finanziell gesehen allen weh. Auch wenn die Gesundheit hier ganz deutlich an erster Stelle steht. Sie bietet aber auch Chancen, die wir nutzen möchten. Je weiter die Kurse fallen, desto größer sind die Chancen beim Aufschwung dabei zu sein.

Falls ihr mehr über eine nachhaltige und grüne Geldanlage erfahren möchtet, klickt Unsere Tipps zur nachhaltigen Geldanlage.

Gemeinsam sind wir stark

Abschließend ist nur noch zu sagen, dass wir alle zusammenhalten müssen. Bleibt bitte alle Zuhause und vermeidet jeden sozialen Kontakt. Ein großes Dankeschön geht an die Ärzte, Pflegekräfte und allen Personen, die in Apotheken und Lebensmittelgeschäften arbeiten.

Bleibt gesund!

 

Was ist Corporate Social Responsibility? Ein Überblick

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Corporate Social Responsibility steht für eine Unternehmenspraxis, die darauf ausgerichtet ist, eine verantwortliche Rolle innerhalb der Gesellschaft ein- und wahrzunehmen. Auch bekannt unter Synonymen wie unternehmerischem Gewissen oder, zumindest im englischsprachigen Raum corporate citizenship, fasst der Begriff Bemühungen von Unternehmen zusammen, die darauf abzielen, nachhaltige Entwicklung zu fördern und die eigene Rolle kritischer zu reflektieren. Dies betrifft eine breite Spanne von Problemfeldern und reicht von Menschenrechten, wie zum Beispiel im Falle der Bedingungen, unter denen ein Unternehmen seine Produkte produzieren lässt, wie auch den Umweltschutz.

Es lässt sich dabei am ehesten als eine Art selbstregulierender Geschäftsplan verstehen, der auf Initiativen abzielt, die für alle Stakeholder, also Mitarbeiter, Kundschaft, Investoren als auch andere Gruppen gewinnbringend sind.

Das Konzept hinter Corporate Social Responsibility

Das Konzept soll dazu dienen, Unternehmen dazu anzuregen, ihrem Alltagsgeschäft eine stärkere ethische Komponente zu geben und stärker über die eigene Rolle zu reflektieren – jenseits unmittelbarer Geschäftsinteressen. Derartige nachhaltige Wirtschaft kann daher in Teilen kurzfristige Kosten verursachen infolge der Priorisierung von sozialen und umwelttechnischen Zielen. In anderen Worten, diese Initiativen sind darauf ausgelegt, sozialen Fortschritt den Vorrang vor kurzfristiger Geschäftsperformance zu geben. Die Initiativen können dabei vielfältiger Natur sein. Obgleich der Begriff Nachhaltigkeit häufig in diesem Zusammenhang verwendet wird, bezieht sich dies nicht allein auf Fragen der Umwelt. Auch Beschaffungspraktiken und Mitarbeiterpolitik sind gängige Bereiche, in denen derartige Initiativen ansetzen.

In der Regel wird in vier Kategorien unterteilt:

Umweltschutz

Ein Hauptfokus liegt im Schutz der Umwelt. Jedes Unternehmen, vom Kleinunternehmer bis zum international agierenden Giganten, hat einen signifikanten CO² Fußabdruck. Jede Bemühung, die auf die Reduktion der Emissionen abzielt, ist daher eine lohnende Initiative, um die Unternehmenspraxis verantwortungsbewusster zu gestalten.

Philanthropie

Auch das Spenden von Geld, Produkten oder Leistungen für soziale Bewegungen und Wohlfahrtsprogramme gilt gemeinhin als lohnende Initiative für Unternehmen. Derartige Initiativen entstehen häufig infolge von direkter Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und den durchführenden Organisationen.

Ethische Arbeitsbedingungen

Die faire Behandlung von Angestellten verdeutlicht, dass ein Unternehmen sich seiner sozialen Verantwortung bewusst ist. Dies gilt besonders an Orten, in denen die Arbeitnehmerschutzgesetze weniger stark ausgeprägt sind und mehr Schlupflöcher für die Ausbeutung von Mitarbeitern bieten.

Freiwilligenarbeit

Das Leisten von guten Taten ohne etwas im Gegenzug zu erwarten sagt einiges über die Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit eines Unternehmens aus. Viele Studien haben zudem gezeigt, dass Kunden vermehrt wert auf den Ruf der Unternehmen legen, von denen sie kaufen.

Von Bedeutung in all diesen Bemühungen ist hierbei, dass Unternehmen in ihrer Praxis weitergehen als bereits bestehende gesetzliche Vorschriften. Sinn und Zweck der nachhaltigen Wirtschaft besteht diesem Verständnis nach darin als Vorreiter und Pionier zu agieren.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren – wie z.B. die Unterstützung von Aktivitäten des NABU.

CSR – Beispiele für nachhaltiges Wirtschaften

Es gibt viele Beispiele für Unternehmen, die sich einem Modell von Corporate Social Responsibility verschrieben haben. Ein berühmtes Beispiel ist das Unternehmen Patagonia, ein Hersteller von Outdoorbekleidung und -equipment. Patagonia hat sich zum Ziel gesetzt, einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben. Aus diesem Grund verfolgt das Unternehmen eine Transparenzpolitik, die darauf abzielt soziale und umwelttechnische Fragen in jedem Bereich der Lieferkette anzugehen. Hierbei wechselte das Unternehmen bereits 1994 zu biologischer Baumwolle, verfolgt eine progressive Lohnpolitik für alle Angestellten und beteiligt sich an mehreren Umweltinitiativen. Ein Teil hiervon ist die Spende von 1 % aller Einnahmen als sogenannte Weltsteuer, die an Graswurzelinitiativen entrichtet wird.

Ein weiteres Beispiel für ein Unternehmen, dass sich diesem Geist verschrieben hat, ist Levi Strauss. Der Kleidungshersteller, besonders bekannt für seine Jeans, legt seinen Hauptfokus auf das Wohl seiner Mitarbeiter. Zu diesem Zweck begann das Unternehmen im Jahr 2011 die Initiative “Workers Well Being Initiative”. Der Ansatz, den Levi’s hierbei verfolgt, unterscheidet sich dahingehend, dass er auf Ansätzen und Wünschen der Mitarbeiter basiert. Regelmäßige Umfragen erlauben den Verantwortlichen einen detaillierten Einblick in die eigentlichen Bedürfnisse derjenigen, denen die Bemühungen gelten. Für die eigentliche Umsetzung tut sich das Unternehmen mit verschiedenen NGOs und anderen sozial-involvierten Organisationen zusammen um Programme durchzuführen, die auf die Verbesserung von Arbeitsbedingungen abzielen.

Als letztes Beispiel dient schließlich Lego, dessen Initiative einen ungewöhnlichen Startpunkt hat: der Brief eines neunjährigen Kindes. Vor ein paar Jahren erhielt man einen Brief in dem geschrieben stand, dass der Junge hoffe, dass auch seine Kinder eines Tages in einer gesunden Welt aufwachsen können. In Reaktion hierauf begann das Unternehmen die “Build the Change” Initiative. Hierbei handelt es sich um eine Reihe von Events, die weltweit veranstaltet werden und Kindern die Möglichkeit bieten sich in kreativer Problemlösung zu üben und gemeinsam Lösungen zu suchen.

Herausforderungen im Bereich Corporate Social Responsibility

Sozial und nachhaltig zu handeln muss nicht schwierig sein. Jedoch gibt es gewisse Dinge, auf die man als Unternehmen achten sollte. Zunächst einmal gilt es für Unternehmen sich in Bereichen zu engagieren, die ausgerichtet nach dem eigenen Geschäftsfeld als auch den eigenen ethischen Standards sind. Umgekehrt gilt dies natürlich umso mehr. Anstatt Geld und Zeit blindlings zu verschicken, lohnt es sich vielmehr in Projekte und Initiativen zu investieren, die vertraut und in ähnlichen Bereichen aktiv sind. Zugleich ist wichtig, dass Initiativen im Bereich Corporate Social Responsibility nicht allein zu Marketingzwecken veranstaltet werden. Zum einen ist dies ethisch fragwürdig, zum anderen kann eine schnelle CSR-Kampagne, die nicht über wenige Werbespots und Pseudoinitiativen hinausgeht, langfristig negative Konsequenzen für den Ruf des Unternehmens haben. Es wird stattdessen empfohlen, CSR weniger als einmaliges Projekt zu verstehen, sondern vielmehr als langfristige Evolution der Geschäftspraktiken.

Schließlich ist es nochmals wichtig, auf die Pionierrolle von Initiativen einzugehen. Darauf zu warten, dass gewisse Standards gesetzlich erforderlich sind, ist nicht vonnöten. Vielmehr gilt es, als Unternehmen selbstständig Mindeststandards zu setzen und anzuheben. Derartige Bemühungen haben nicht nur einen positiven Effekt auf die Umwelt oder insgesamt in den Bereichen, auf die sie abzielen. Sie erhöhen zudem die Reputation des Unternehmens.

Tipps und leicht umsetzbare Ideen für Unternehmen

Verantwortlich zu handeln kostet Zeit und Geld. Es ist jedoch wichtig sich daran zu erinnern, dass es sich hierbei um einen inkrementellen Prozess handelt und auch kleine Bemühungen hilfreich sein können. Einen geringen Teil der Einnahmen für wohltätige Zwecke zu spenden ist bereits ein positiver Schritt und kann langfristig neue Perspektiven der Involvierung eröffnen.

Zugleich gilt es, die eigenen Mitarbeiter in den Prozess zu integrieren. Eine Möglichkeit hierfür ist die Schaffung einer Arbeitsgruppe, die die Initiative entwirft und betreut. Auch ist es möglich, den Mitarbeitern die Auswahl der Sache zu überlassen, für die sich das Unternehmen einsetzt. Dies garantiert Zufriedenheit und stärkt das betriebsinterne Klima und Zusammengehörigkeitsgefühl. Zugleich wird damit verhindert, dass Misstrauen gegenüber den sonst häufig üblichen Hinterzimmerentscheidungen entsteht.

Schließlich ist es wichtig, dass Unternehmen offen über ihr Engagement sprechen und es bewerben. Verbraucher zu informieren führt zum einen zu besseren Verkaufszahlen. Zum anderen setzt es ein positives Beispiel für andere Unternehmen.

Photo by Ben White on Unsplash

Kolumne zum Kotbeutel

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Hundekotbeutel bedeuten oft Umweltverschmutzung

Es geht um Hundekotbeutel und Umweltverschmutzung um genau zu sein und kommen wir direkt zur Frage aller Fragen: Warum zum ********** Kuckuck verpackt jemand (eigentlich organischen) Hundekot in Plastikbeutel und lässt sie dann an gleicher Stelle liegen oder schmeißt sie ins Gebüsch?

Wer das auch nicht versteht, dem kann ich mit dieser Kolumne vielleicht ein bisschen weiterhelfen. Denn lachen soll ja bekanntlich helfen, auch wenn es eigentlich nicht zum Lachen ist…

Viel Spaß auf jeden Fall beim Lesen des 4. Teil meiner Nachhaltigkeits-Kolumnen-Rubrik.

Hundekotbeutel – Umweltverschmutzung, aber ich glaube an das Gute im Menschen

Hundekotbeutel liegen lassen? Umweltverschmutzung pur. Und Sinnlos. Ich kann es einfach nicht verstehen – vielleicht weil ich kein Hundebesitzer bin?!

Denn jeder weiß doch, dass Hundekot selbst circa geschätzte 100.000.000 Mal besser verrottet als Plastik oder etwa nicht?

Ich bin auf jeden Fall aber ein Mensch, der grundsätzlich an das Gute im Menschen glaubt und genau aus diese Grund habe ich mir mögliche Szenarien überlegt, warum so etwas doch passiert. Ich habe viel darüber nachgedacht und mein Hirn zermartert. Stolz präsentiere ich die EINZIGEN 4 SZENARIEN, die es auf dieser Welt gibt, in denen es THEORETISCH dazu kommen könnte, dass ein zuvor aufgesammelter Hundehaufen samt Plastik in der Natur liegen bleibt.

4 Szenarien wie Hundekotbeutel im Wald landen könnten

  1. Szenario: Die Frau des Hundebesitzers ist hochschwanger, die Fruchtblase platzt beim Waldspaziergang und muss gestützt werden. Da kann der Gassibeutel schon mal aus Versehen in der Natur landen.
  2. Option: Eine Killerdrohne kreist um den Hundebesitzer und droht gerade mit einem Zerstörungslaser zu schießen. In so einem Fall würde ich auch versuchen mit dem Hundebeutel die Drohne abzuwerfen.
  3. Szenario: Der Hundebesitzer ist eigentlich begeisterter Plogger, also ein Jogger, der gerne Müll von anderen einsammelt. Just an diesem Tag hat er so viel Müll gesammelt, dass er sich entscheiden muss zwischen dem randvollen 50-Liter-Müllsack, den er im Wald gefüllt hat oder seinen eigenen Hundekotbeutel (der unter keinen Umständen mehr in den großen Sacke passt). Möglich oder?
  4. und letztes Szenario: Ein Taschendieb entreißt dem Hundebesitzer den vollen (eigentlich sorgfältig verpackten) Gassibeutel aus der Jackentasche in der Hoffnung einen Diamantencoup gelandet zu haben. Nachdem der Dieb den Fehler (noch im Wald stehend und ohne Mülleimer in der Nähe) bemerkt, schmeißt er den Beutel aus Wut über sein Pech und aus Wut über Greta in die Natur.

Wie ihr merkt sind diese Szenarien realistisch und helfen mir im Alltag sehr beim Thema Frustbewältigung über die Umweltverschmutzung durch Hundekotbeutel hinweg.

Weitere lustige Fakten zum Thema Hundekotbeutel und Umweltverschmutzung gefällt?

Was mir bei meinem Frust auch noch hilft sind die spannenden Suchanfragen, die Suchmaschinen zum Thema “Hundekotbeutel” finden – die da wären:

  • Hundekotbeutel mit Duft (Wahlweise Vanille-Chai-Latte oder Auto-Duftbaum?)
  • Hundekotbeutel mit Logo (Wer träumt da nicht von?)
  • Hundekotbeutel am Hund befestigen (Jawollo, soll er mal endlich selbst tragen und wegschmeißen, der faule Hund)
  • Hundekotbeutel nähen (Macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man ihn aus Nachhaltigkeitsgründen auch mehrmals benutzen würden. Daher eher nicht so zukunftsfähig, oder?)
  • Hundekotbeutel rosa (#habenwill #gendervorurteilebekämpfenabernichtbeimhund)
  • Hundekotbeutel Darmstadt (—–)
  • Hundekotbeutel in der Natur entsorgen (Ähhhh…. NEIN!)

Welche Hundekotbeutel sind umweltfreundlich?

So richtig 100%ig leider noch keiner. Aber trotzdem will ich jetzt am Ende noch eine Lanze brechen zum Thema Nachhaltigkeit. Denn die Suchanfragen zeigen hier wirklich vielseitige Bedürfnisse aus. Offenbar gibt es auch viele Hundebesitzer, die keine Lust mehr auf die kleinen schwarzen Plastiksünden haben. Diverse Suchanfragen nach biologisch abbaubaren bzw. wasserlöslichen und umweltfreundlichen oder recyclebaren Hundekotbeuteln zeigen das wachsende Interesse. Auch gezielte Suchen nach plastikfreien Gassibeuteln aus Papier, Mais/Maisstärke oder Rohrzucker gibt es.

Unsere Empfehlung nach nachhaltige bzw. umweltfreundliche Hundekotbeutel sind: Hundekotbeutel aus Bioplastik (z.B. aus Maisstärke von Pet Poo Bags*), weil sie in der Natur liegend kein Mikroplastik verursachen.

Aber Achtung: Bioplastik gehört laut Abfallunternehmen nicht in die Biotonne, weil es sich zu langsam zersetzt. Daher werden sie meist von den Anlagen als Plastik aussortiert. Daher müssten auch diese Gassibeutel im Restmüll entsorgt werden. Gleiches gilt für Gassibeutel aus Papier bspw. aus recyceltem Papier von Poopick*.

Die Alternativen aus recyceltem Plastik erreichen bei uns Platz 3, weil sie zwar Ressourcen in der Produktion schonen, letztendlich als Einwegprodukt aber ebenso weggeschmissen werden wie handelsüblichen Gassibeutel.

Das “Wichtigste” ist aber, dass ihr das nächste Mal, wenn ihr einen Hundekotbeutel in der Natur seht an die Blitzgeburt, die Killerdrohne, den Plogger und den Dieb denkt. Und vielleicht auch den Hundekotbeutel aufsammelt und wegschmeißt. Die Natur wird es euch danken!

Wenn Du mal wissen willst, wie ein Cleanup allgemein abläuft, findest Du hier einen kleinen Ratgeber.

 

Photo by Sergey Litvinenko on Unsplash

Greenwashing – So täuschen Unternehmen mit einem grünen Image

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Greenwashing – schon öft gehört, aber was ist das eigentlich? Das Thema Umwelt und Umweltschutz ist in den letzten Jahren allgegenwärtig geworden. Dies betrifft nicht allein Erwartungen an die Politik. Es betrifft auch Erwartungen an Unternehmen und Individuen. Viele Menschen bemühen sich mittlerweile, ihren Alltag nachhaltig zu gestalten. Dies betrifft zum einen ihre Freizeitgestaltung, aber auch ihren Konsum und die Maßstäbe, nach denen sie ihr eigenes Verhalten als auch das Verhalten anderer beurteilen. Man recycelt, achtet auf den Energieverbrauch, reduziert die Nutzung von Plastik. Weiterhin gilt es insbesondere für die Bewertung von neuen Produkten, als auch der Unternehmen, die diese Produkte herstellen. Ist die neue Waschmaschine energieeffizient? Wurden meine Früchte nachhaltig produziert und ökologisch angebaut? Wie fair sind die Bedingungen, unter denen meine Kleidung hergestellt wurde? Derartige Fragen haben dafür gesorgt, dass ein ‘grünes’ Image für Unternehmen nicht allein aus ethischer, sondern auch aus geschäftlicher Perspektive wertvoll ist. Während manche Unternehmen deshalb ihre Geschäftspraktiken umgestellt haben, gibt es jedoch auch viele, die ausschließlich versuchen, einen nachhaltigen Eindruck zu erwecken, im Sinne von ‘grüner Schale, schmutziger Kern’. Diese Praxis nennt sich Greenwashing.

Im folgenden Artikel wird zunächst erklärt, worum es sich bei Greenwashing genau handelt. Daraufhin werden eine Reihe an Beispielen hierfür genannt und aufgezeigt, wie man es erkennt und wie Ihr selbst verhindern könnt, darauf hineinzufallen.

Greenwashing – Begriffsklärung und Geschichte

Seinen Ursprung hat der Begriff Greenwashing im Jahr 1986, als der Umweltaktivist Jay Westerveld den Begriff in einem kritischen Essay nutzte, das sich gegen die ‘save the towel’ Kampagne vieler Hotels richtete. Hierbei baten Hotels ihre Gäste darum, im Sinne des Umweltschutzes ihr Handtuch mehr als nur einmal zu benutzen. Dies, so die dahinterliegende Logik, sollte dabei helfen Ressourcen zu sparen und dem Umweltschutz dienen. Gleichzeitig lenkte es jedoch von den vielen Aktivitäten ab, bei denen Hotels Ressourcen verschwendeten und umweltschädlich agierten. Ein Handtuch zweimal zu benutzen habe hingegen höchstens den positiven Effekt, dass es dem Hotel Geld spart. Dieses Beispiel illustriert die grundsätzliche Logik des Greenwashings. Unternehmen verwenden hierbei mehr Zeit und Geld darauf, sich selbst als umweltfreundlich zu präsentieren, als darin, tatsächlich umweltfreundlich zu sein. Es ist eine Marketingtaktik, die darauf abzielt Verbraucher, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, zu täuschen und zum Kauf des eigenen Produkts anzuregen.

Zu der Zeit als Jay Westerveld den Begriff prägte, war das Internet noch nicht weit verbreitet. Das Radio, Zeitung und Fernsehen waren die Hauptinformationsquellen, durch die Menschen sich informierten. Das Überprüfen der Angaben von Unternehmen war demnach schwerer und umständlicher. Zugleich nutzten Unternehmen, wie der amerikanische Ölproduzent Chevron, das Format, um in teuer produzierten Werbekampagnen ihre Umweltfreundlichkeit darzustellen. In einer mittlerweile berüchtigten Kampagne namens ‘People Do’ (Leute machen, grob übersetzt) stellte das Unternehmen seine Mitarbeiter als Umweltaktivisten vor, die Bären, Schmetterlinge und Seeschildkröten schützten. Doch auch heutzutage, in Zeiten in denen fast jeder Mensch ein Smartphone besitzt, kommt die Praktik noch häufig vor.

Aktuelle Beispiele für Greenwashing

Infolge der erweiterten Möglichkeiten, die sich einzelnen Verbrauchern bieten um die Angaben von Unternehmen zu prüfen, haben sich deren Taktiken in den letzten Jahren verändert. Das berühmteste aktuelle Beispiel für Greenwashing ist der Abgasskandal. Hierbei fand man heraus, dass die Autos von VW deutlich höhere Emissionen hatten als von VW angegeben. VW benutzte hierbei eine Software, die den eigentlichen Verbrauch und Schadstoffausstoß verdeckte. Zur gleichen Zeit warb VW aggressiv mit dem niedrigen Verbrauch ihrer Fahrzeuge und bewarb deren Umweltfreundlichkeit. Nach und nach stellte sich heraus, dass nicht allein der VW-Konzern sich des Betrugs schuldig gemacht hatte. Auch bei anderen Autoherstellern, wie Audi, Fiat oder Mercedes wurde publik, dass die Ausstoßwerte mancher Fahrzeuge deutlich über den Herstellerangaben und über den erlaubten Maximalwerten lagen. Mit solchen Negativ-Beispielen spielen sie jedoch auch dem Markt der E-Autos in die Hand.

BP & Coca-Cola

Ein anderes bekanntes Beispiel ist der britische Ölproduzent BP, der die Bedeutung seines Kürzels zu ‘Beyond Petroleum’ änderte und, im Sinne der Umwelt, Solaranlagen auf seinen Tankstellen installierte. Coca-Cola wird vorgeworfen, dass sie die Bezeichnung ‘natürlicher Zucker’ benutzen, um umweltbewusste Kunden zum Kauf anzuregen. Der Vorwurf der beiden Unternehmen gemacht wird, ist, dass sie vereinzelte symbolische Aktionen fokussieren, aber ihre grundsätzlichen umweltschädlichen Geschäftspraktiken beibehalten.

Beispiel Umgang mit Einwegplastik

Eines der aktuellsten Beispiele ist der Umgang mit Einwegplastikprodukten. Die Explosion der Plastikproduktion in den letzten 15 Jahren und das zunehmende Bekanntwerden der Effekte haben zu enormer öffentlicher Aufmerksamkeit geführt. Videos von plastikverseuchten Stränden in den Abendnachrichten und Statistiken, die besagen, dass im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Meer sein werden, haben die allgemeine Öffentlichkeit erreicht. Als vermeintliche Lösung hierauf wurde Bioplastik präsentiert – Polymere, die sich angeblich selbstständig in der Natur zersetzen. Jedoch verschwiegen viele der Produzenten, dass gewisse Bedingungen vonnöten sind, damit der Zersetzungsprozess vollständig ablaufen kann. In Kombination damit, dass die Produktion des Bioplastiks nicht energiesparender war, handelt es sich hiermit daher um einen aktuellen Fall von Greenwashing. Ein Unternehmen in Australien machte vor wenigen Jahren den Wechsel zu natürlich abbaubarem Bioplastik. Im Verbund damit fand eine große Kampagne statt, die auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens hinwies. Erst als eine zivilgesellschaftliche Verbraucherschutzagentur das Unternehmen für seine Behauptungen verklagte und Recht bekam, stellte dieses die Praktik ein.

Tipps und Hinweise

Während es, wie im Falle VWs, nicht immer möglich ist als einzelner Verbraucher betrügerische Unternehmenspraktiken aufzudecken, gibt es Hinweise, auf die sich zu achten lohnt. Bei Eurem nächsten Einkauf, ob im Supermarkt oder beim Kleiderkauf, macht es Sinn, die folgenden Dinge im Kopf zu behalten. Als erste gilt, stets nicht allein auf die Verpackung zu achten, sondern auch die Angaben auf der Rückseite der Verpackung zu betrachten. Dies gilt insbesondere für Lebensmittel. Welche Inhaltsstoffe sind tatsächlich vorhanden? Wo wurde das Produkt hergestellt? Lasst Euch nicht von natürlichen Farben und Bildern von glücklicher Landbevölkerung und schönen Landschaften täuschen. Als nächstes gilt es, auf suggestive Sprache zu achten. Begriffe wie umweltfreundlich, nachhaltig etc. sind nicht offiziell reguliert und können daher von Herstellern freizügig verwendet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit des Unternehmens selbst. Eine Energiesparlampe, die in einer schmutzigen Fabrik hergestellt wird, oder von einem Unternehmen, dass für umweltschädliche Praktiken bekannt ist, ist nicht nachhaltig. Schließlich gilt noch auf die Verständlichkeit von Angaben zu achten. Wenn Fachsprache verwendet wird, oder Behauptungen gemacht werden, aber nicht bewiesen werden, gilt es vorsichtig zu sein.

Ausblick

Obgleich manches Greenwashing nicht absichtlich erfolgt und auf einen Mangel an Wissen oder Achtsamkeit von Unternehmen zurückzuführen ist, bleibt der Schaden bestehen. Eines der Hauptprobleme hierbei ist, dass es von echten Problemen ablenkt, die angegangen werden müssten. Stattdessen richtet sich die Aufmerksamkeit auf vermeintliche Modeprobleme, hervorgerufen durch fehlerhafte Angaben in der Werbung. Gleichzeitig muss in vielen Fällen zudem von absichtlicher Täuschung von Seiten der Unternehmen ausgegangen werden. Verbrauchern kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Zum einen gilt es sich individuell über das Problem an sich und einzelne Produkte zu informieren. Zum anderen hat man durch sein Kaufverhalten die Möglichkeit Unternehmen, die sich der Praxis schuldig machen, zu bestrafen und verantwortliche Unternehmen zu belohnen.

Photo by Dose Media on Unsplash

Trendgetränk Ingwer-Shot: selber machen statt kaufen

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Bio Ingwer Shots selber machen

Spoiler: Du brauchst Ingwer Shots nicht Online oder im Supermarkt kaufen, sondern kannst wirklich ganz einfach Bio Ingwer-Shots selber machen.

Ich stoße immer wieder auf Dinge, die ich preislich überteuert finde und die ich daher immer selbst machen würde. Aktuelles Beispiel ist dazu ein winterliches Trendgetränk: Der Ingwershot (Ginger Shot). Besteht im Grunde einfach nur Zitrone, Ingwer und Honig, wird jedoch in Bioqualität (z.B. von Kloster Kitchen*) für bis zu 60 Euro pro Liter verkauft! Kann man machen… Oder man macht den Ingwershot selber und spart damit mindestens Geld und Verpackung. Und man kann im Idealfall, wie bei mir, noch alte Bio-Zitronen verwerten und rettet sie vor dem Schlechtwerden.

Einfaches 3-Zutaten-Rezept zum Bio-Zitrone-Ingwer Shot mit Honig

Kennt ihr den Moment, wenn das Obst oder Gemüse von einen Tag auf den anderen alt aussieht? Passiert bei mir immer wieder mal – und weil ich aus Nachhaltigkeitsgründen keine Lebensmittel wegschmeißen will, muss dann sofort gehandelt werden. In meinem Fall “musste” ein Rezepte mit Zitronen her und in so einem Fall mache ich im Winter gerne einen einfachen Ingwershot mit Zitrone und Honig, die wir passenderweise auch im Haus hatten

Rezept: Bio Ingwer Shot selber machen mit nur 3 Zutaten

  1. Saft von 2 großen oder 3 kleinen Bio-Zitronen
  2. 20 Gramm Bio-Ingwer (geschält und in kleine Stücke geschnitten)
  3. 3 Esslöffel Bio-Honig

Alles pürieren und direkt Genießen. Fertig.

Tipp 1: Wer zu faserigen Ingwer hat, kann vorher alles durch ein feines Sieb geben. Alles was vom Ingwershot nicht direkt getrunken wird, dann am besten direkt in ein sauberes (!) Schraubglas geben. Gekühlt sollten die Ingwer-Shots 4-5 Tage halten, sodass ihr die ganze Arbeitswoche morgens gesunde Shots genießen könnt.

Tipp 2 für Eltern: Der Ingwer-Shot schmeckt schon extra scharf, daher verdünne ich ihn vor dem Trinken bei den Kindern manchmal mit Wasser.

Tipp 3: Optional kannst Du deinen Ingwer Shot noch verfeinern zum Beispiel mit Kurkuma oder Pfeffer. Diese Rezepte werden aber erst hier ergänzt, wenn wir ein für uns perfektes Rezepte gefunden haben.

Extra-Tipp: So wird dein Ingwer Shot vegan

Unser Rezept oben ist vegetarisch und nur auf den ersten Blick vegan. Denn Honig zählt nicht als veganes Lebensmittel (siehe PETA Quelle unten).

Unser Tipp dazu: Wenn Du einen veganen Zitronen-Ingwer-Shot selbst machen willst, dann wähle statt Honig zum Beispiel Agavendicksaft oder Ahornsirup.

Hilft der Ingwershot wirklich als Immunbooster?

Dazu kann ich ein Video von Quarks empfehlen, die sich genau mit dieser Frage beschäftigt haben. Belegt ist demnach vor allem der positive Effekt von Ingwer gegen Übelkeit und Erbrechen, ebenso Reisekrankheiten und Magen-Darm-Beschwerden.

NICHT nachgewiesen ist laut diesem Video jedoch die Stärkung des Immunsystems oder die erkältungsvorbeugende Wirkung von Ingwer.

Wichtig ist laut Quarks auf jeden Fall den Ingwer als Ganzes zu verwenden, weil die Wirkstoffe der Knolle nur schwach wasserlöslich sind, das bedeutet, dass ein Ingwer-Shot mehr Wirkstoffe haben sollte als ein Ingwer-Tee mit derselben Menge Ingwer.

Fazit zum Bio Ingwer Shot selber machen

Vor allem, wenn ich Ingwer oder Zitronen verwerten will, werde ich auch weiterhin meine eigenen Bio Ingwer Shots selber machen! Auch wenn ich es keinen richtigen Beweise für den Ingwershot als Immunbooster gibt, schadet es nicht, sich mit unverarbeiteten gesunden Lebensmitteln etwas Gutes zu tun.

Und wenn dir deine Bananen zu braun sind, kannst du hier lesen, wie Du Bananen ganz einfach zu Eiscreme verwerten kannst. Wer die ausgepressten Zitronenhälften dann auch noch einfriert, kann diese dann nutzen, wenn er für ein Gericht einmal geriebene Zitronenschalen benötigt – auch nachhaltig!

Ob mit Ingwer Shot oder Bananeneis, kommt gesund durch den Winter!

Quellen:
https://www.peta.de/honig (Zugriff am 30.1.2020)
Quarks (Zugriff am 30.1.2020)